Erster Testurlaub mit dem Nugget

Bergmassiv in Samnaun. GFX 50R mit 4/32-64.

Das Fahrzeug ist startklar, dachte ich. Zumindest in technischer Hinsicht. Also wurde es Zeit, sich mal für zwei Wochen auf die Bahn zu begeben und das Auto ausgiebiger zu testen.

Gemacht sind bis hierher:

  • Das Fahrzeug hat jetzt insgesamt 8 QC3- fähige USB- Steckdosen: Zwei im Fahrerhaus und sechs weitere zum Laden von Kleingerät wie Kameraakkus im Heck über der Küchenarbeitsplatte.
  • Zwei klassische Gerätesteckdosen sind geblieben. Eine für einen Laptop und eine zweite für die Kühlbox.
  • Der Anlasser wurde gegen ein besseres Modell getauscht. Der Alte hatte nur 2 KW Leistung und drehte den Motor nicht hoch genug, um ausreichend Kompressionsenergie für einen zügigen Start zu erzeugen.
  • Das Flammstartsystem ist so umgebaut, dass man es auch manuell starten kann.
  • Die Schränke im Heck wurden durch ein Regalsystem ersetzt, in das man Euroboxen stellen kann.
  • Die Standheizung habe ich gegen ein chinesisches Modell mit 3KW Leistung ausgetauscht.
  • Das orignale 10A- Westfalia- Ladegerät habe ich gegen eines mit 20A Leistung ausgetauscht, das man auch per Bluetooth kontrollieren kann.
  • Und die proprietäre Westfalia- Steuerung ist aus dem Armaturenbrett verschwunden.

Was war nicht gut?

Das war nicht viel.

  • Die Kühlbox braucht doch einen festen Stromanschluss, weil die Gerätesteckdosen die Stecker nicht immer sicher halten.
  • Ich habe die Standheizung an das vorhandene Abgassystem angeschlossen. Die Rohrquerschnitte, die verbaut wurden, waren auch für die alte Eberspächer mit 3,5KW schon zu klein. Bei mir hatte sich das wieder zugesetzt, bis mein neuer Ofen abgesoffen war. Das konnte ich allerdings unterwegs durch Einnebeln des Landkreises Landsberg richten: Ich musste das System freibrennen und das geht nicht ohne Qualm. Man hat ja Werkzeug. Danach funktionierte die Anlage problemlos.
  • Und: Meiner Meinung nach ist das Fahrzeug zu klein, um darin zu wohnen. Als Urlaubskiste für eine oder zwei Personen eignet es sich allerdings gut.
  • Auf dem Rückweg stellte ich fest, dass die Windschutzscheibe lose war.
  • Die Navigation mit Google Maps erwies sich in Frankreich als problematisch. Das Programm hat sich im Durchschnitt mindestens einmal pro etwa 150 Km verrechnet. Hier werde ich wieder auf ein separates System umsteigen.

Auf der Habenseite:

  • Keine weitere Panne. Das was ich eingebaut hatte, hat funktioniert.
  • Das Fahrzeug ist klein und daher wendig. Der Nachteil steht oben.
  • Meine gut 200AH Batteriekapazität reichen bei mir für etwa drei Tage bei kühlem Herbstwetter. Mein Tagesverbrauch lag bei etwa 40 AH pro Tag. Man kann also durchaus eine Nacht frei stehen, wenn es nicht anders geht.
  • Unter der Rücksitzbank lassen sich zwei Rucksäcke mit IATA- Handgepäckmaß problemlos verstauen. Man kann so je nach Wetterlage Kleidung für etwa acht bis zehn Tage mitnehmen, wenn man allein reist.
  • Der Durchschnittsverbrauch des Fahrzeugs pendelte sich bei 7l/100 Km ein, inklusive Standheizungsbetrieb. Vorausgesetzt natürlich, dass man das Gaspedal nicht bis zum Bodenblech durchtritt und die Geschwindigkeitsbegrenzungen einhält.

Wo es hinging:

Ich hatte zuerst Portugal auf dem Programm. Allerdings wurden pünktlich zum Start meiner Reise die Raffinerien in Frankreich bestreikt. Zwei Wochen ging nichts in der Richtung, weil Treibstoff dort zu teurer Mangelware wurde.

Also fiel eine andere Entscheidung, die aber zu langen Fahrten führte. Es ging für ein paar Tage in die Alpen. Mit einem Umweg über Luxemburg, um Steichens „Family of Man“ in Clervaux zu besichtigen. Besichtigt habe ich die Seiser Alm und Berchtesgaden. Die Berge selbst waren allerdings trotz warmen Wetters wolkenverhangen. Ich habe keine guten Bilder machen können, bei denen die Felsen zumindest noch sichtbar waren. Dann war ich noch in Samnaun, um die Höhentauglichkeit der Heizung zu testen, was wahrscheinlich ein Erfolg geworden wäre, wenn das Abgasproblem der Standheizung nicht gewesen wäre.

Danach war ich im Raum Landsberg unterwegs. Einen Blick auf den Ammersee werfen und nach Wels zum Caravansalon fahren. Eine Besichtigung des Hymer- Museums war auch noch drin und die Standheizung habe ich dort auch wieder startklar bekommen. Zudem: Fast täglicher Campingplatzwechsel, um verschiedene Plätze anzutesten und mir ein realistisches Bild machen zu können.

Von dort aus, nach dem Raffineriestreik, bin ich dann über Freiburg nach Frankreich gefahren und habe gewürfelt: Das Wetter war im ganzen Land schön und daher konnte ich die Richtung wählen. Im Süden war ich bisher dreimal und im Norden noch nie. Also Norden und hier Bretagne und die Normandie.

In der Normandie ist bekanntlich Weltgeschichte geschrieben worden. Entsprechend viele Museen gibt es dort zum Thema „Invasion der Allierten 1944“. Zwei davon habe ich mir angesehen. Einmal das bei Ouistreham über die Pegasusbrücke und ein anderes, das „Utah Beach Landing Museum“ bei Sainte-Marie-Du-Mont.

Interessant war das alles und für mich beendete das meine eigenen Nachforschungen in diesem Teil der Geschichte, der zu unser aller Glück ein großer Erfolg für die damaligen Alliierten wurde. Das Gegenteil mag ich mir gar nicht ausdenken.

 

 

 

 

 

Der schiefe Turm von Bremerhaven

Man muss den Camper mal antesten, wenn man ihn schon hat. Dieses Mal trieb mich die Neugierde nach Bremerhaven, um den Leuchtturm auf der Nordmole anzugucken und eventuell ein paar nette Fotos mitzubringen.

Brücke im Hafen

Man mache sich mit dem halbwegs fertigen Camper auf den Weg, suche sich einen passenden Stellplatz und gehe den Rest zu Fuß. Dort hat das funktioniert: Vom Stellplatz bis zum Fotospot waren es 400 Meter Fußweg.

Geschwindigkeit. Zu schnell für die Blaue Stunde…

Also geht man hin, baut die Kamera auf und macht ein paar Bildchen.

Der Leuchtturm.

Das Licht war attraktiv, also legen wir noch eins nach:

Einfach nur etwas, das wir schon ein Hochaus nennen würden.

Und noch einer, auch in blau:

Schiefer Turm mit Kränen. Mit diesen Maschinen wurde einige Tage später die Kuppel abhoben.

Die Sonne ist auch dort untergegangen:

Die Weser.

Und einen weiteren Turm gibt es noch am Fotospot, einem Parkplatz gegenüber der Nordmole.

Noch ein Leuchtturm, wie ich vermute.

Man sollte aber auch den Hintergrund kennen: Die Nordmole hatte sich gesetzt. Das ganze Bauwerk ist mit Spundbohlen gegen das Wasser und seinen Einfluss gesichert, was den Nachteil hat, dass man die Fundamente nicht mehr beobachen kann. Gleiches gilt auch für eventuelle Setzungen der Mole, wie sie hier aufgetreten sind: Passiert das hinter der Bohlenwand, kann man das nicht sehen. Das Ergebnis war diese Setzung der gesamten Mole, die so stark war, dass das gesamte Bauwerk, aber vor allem der Leuchtturm, der Teil davon ist, einsturzgefährdet ist. Die Mole mit dem Turm steht unter Denkmalschutz und soll wieder aufgebaut werden. Die Kuppel wurde deshalb separat und komplett in einem Stück abgebaut; der Rest der Anlage soll schichtweise abgetragen und wiederverwendet werden. Meine persönliche Meinung ist die, dass ich hoffe, dass das auch klappt.

Zur Technik: Die Kamera war eine Fujifilm GFX50R. Die Objektive waren das 4/32-64 und das 5,6/100-200, beide von Fuji. Verschlusszeiten um eine knappe Sekunde herum und die Blende meistens bei 16. Nchgearbeitet wurde mit Capture One.

Campen und Fotografie – geht das?

Nach einem langen Winter und einem Trauerfall in meiner Familie wird es mal wieder Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen.

Das Coronavirus hält uns alle noch in seinem Bann. Sonst wäre ich mit im Moment mit einem gemieteten Wohnmobil in Südfrankreich unterwegs. Gedacht ist das als Testlauf für meinem Ruhestand, bis zu dem es auch nicht mehr allzu lange dauert: Acht Jahre sind schnell vergangen. Es geht darum, herauszufinden, ob z.B. ein kleiner Camper als Kastenwagen für einen längeren Aufenthalt ausreichend ist. Man kann so einfach deutlich näher an einige Motive heranfahren, wenn man spät am Abend einen Parkplatz in der Nähe findet. Der Rest der Strecke soll dann mit einem kleinen Motorrad oder -Roller erledigt werden.

Heku- Camper. Ein sehr interessantes Konstrukt aus den frühen 1990ern. So etwas ist eher was für Liebhaber solcher Fahrzeuge. Ich habe ihn nicht gekauft.

Das macht die Suche nach einem geeigneten Mobil noch nicht allzu schwierig. Bis hierher ginge es im Grunde mit jedem geeigneten fertigen Fahrzeug. In meinem Pflichtenheft stehen momentan für eine später geplante ausgedehnte Nordamerikatour allerdings noch einige wichtige Dinge, die so ein Fahrzeug nicht oder nur teilweise bietet:

  • Die Beheizung soll mit dem Treibstoff(Diesel) erfolgen.
  • Der Kocher soll nach Möglichkeit ebenfalls ein Dieselgerät werden. Was aber noch offen ist.
  • Das Fahrzeug braucht entweder eine ausreichend große Heckgarage oder eine Transportplattform, um ein kleines Motorrad mitnehmen zu können.
  • Mindestens zwei komplette Ersatzräder sollen auch mitreisen.
  • Diese Räder sollten, wie auch die am Fahrzeug, aus Stahl sein. Aluminiumfelgen sind nicht so leicht zu reparieren, wie sich bei einer Reifenpanne mal gezeigt hat: Alufelgen muss man bei einem Schaden eigentlich immer ersetzen; Stahlfelgen kann man notfalls mit einem Hammer richten.
  • Ersatzteile wie Keilriemen und Luftfilter reisen auch mit
  • „Grundwerkzeug“ dafür muss damit auch mit. Eine Knarrkiste und ein Satz Schraubenschlüssel brauchen auch ihren Platz.
  • Als Campingmöbel kommen nur ein kleiner Tisch und zwei Stühle mit.
  • Das Fahrzeug soll keine Markise besitzen.
  • Eine 300Watt- Solaranlage soll einen elektrischen Kühlschrank und Geräte wie Kameras und Laptop mit Strom versorgen.
  • Viele USB-C- Steckdosen. Etwa so: 2x Akkulader, 1x Laptop, 1x Telefon, 1x Raid- System zur Datensicherung, 2x Sonstiges.
  • Zusätzlich zwei oder drei 12V- Gerätesteckdosen, um z.B. auch einen Spannungswandler daran betrieben zu können.
  • 230V- System separat, zwei bis drei Steckdosen.
  • Speicherbatterien für etwa drei bis vier Kilowattstunden.
  • LiFePo- Akkus sind hier angedacht.
  • Ein 2KW-Stromerzeuger für Schlechtwettersituationen ist auch angedacht, um diese Batterien bei schlechtem Wetter laden zu können.
  • Der Stromerzeuger muss ein leises Gerät sein.
  • Das Bett sollte nicht breiter als 1,4 Meter und quer im Heck eingebaut sein.
  • 100l Wasser- und Abwassertanks innerhalb der Kabine(Frostsicherung) und möglichst zwischen beiden Achsen. Am besten in einem Zwischenboden.
  • Das Klosett(ja, auch darüber muss man reden) soll eine Trockentoilette werden. Es ist einfach umweltfreundlicher.
  • Dusche aus Edelstahl. Nicht schön, aber robust.

Damit wird klar, wie das Fahrzeug aussehen soll:

  • Hohe Bauweise.
  • Nicht länger als sechs Meter.
  • Motor mit mindestens 140 PS
  • Fiat Ducato oder Mercedes Sprinter wegen der USA- Kompatibilität.

Der Ducato hat die Schwäche, dass er in den USA mit anderen Motoren als in Europa ausgeliefert wird. Ob man für die europäischen Motoren Ersatzteile bekommen kann, muss noch geklärt werden. Beim Sprinter geht das probemlos. Dessen Motoren sind identisch mit den Maschinen aus Europa. Auf der anderen Seite: Die in Mexiko mit dem Ducato vertriebenen Motoren entsprechen denen in Europa. Dieser Aspekt muss geklärt werden. Immerhin betreibt Fiat auch eigene Vertretungen in den USA; oft handelt es sich um Jeep- Händler, die auch Fiat im Angebot haben.

Am Ende wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit wegen des Platzangebots auf einen Ducato hinauslaufen, weil das Fahrzeug breiter und nach meinen bisherigen Erkenntnissen von insgesamt besserer Qualität als das Daimler- Produkt ist.

Testlauf…

Natürlich sollte man sich im Klaren darüber sein, dass man so einen Campervan nicht einfach ins Blaue hinein kauft oder baut. Ausgedehnte Besichtigungen sagen aber schon aus, dass die meisten der fertigen Fahrzeuge nicht den oben genannten Wünschen entsprechen. Eine weitere Suche sagt aus, dass ein Individualausbau von einem Spezialisten sehr teuer wird. Das kann dann schnell mal 100.000 Euro teuer werden, bis das Fahrzeug so ist, wie es sein soll.

Dann muss auch noch herausgefunden werden, wie groß das Fahrzeug werden soll: Kleiner wäre besser. Man muss also das kleinste Fahrzeug wählen, das zumindest schon mal in Ansätzen die genannte Ausstattung besitzt. Die Energieversorgung und solche Dinge spielen hier noch keine große Rolle. Es geht vor allem um die Größe und den benötigten Stauraum: Reicht es für drei bis vier Wochen, geht das Ganze auch länger. Man kann so schon mal in der Praxis klären, ob z.B. die gewünschten zwei Ersatzreifen nebst Werkzeug und einigen Ersatzteilen vernünftig untergebracht werden können. Dann ist z.B. auch wichtig, dass man in einigen Nationalparks in den USA keine Nahrungsmittel über Nacht im Fahrzeug lagern darf. Das Risiko eines Besuchs durch die dort heimischen Bären verbietet das. Ein fest eingebauter Kühlschrank ist an dieser Stelle also ziemlich sinnfrei; die überall angebotenen Bear- Locker sind aber groß genug, um eine Kompressor- Kühlbox darin unterbringen zu können: Die Kühlbox sollte also groß und klein genug sein, damit beides irgendwie passt. Und sie braucht Rollen, damit man das gefüllte Gerät bewegen kann, ohne es auszuräumen. Maße dafür bietet z.B. die dortige Nationalparkverwaltung. Nur um mal ein Beispiel zu nennen.

Ein anderes Beispiel ist die Versorgung mit Brennstoff; vor allem sei hier an Propangas gedacht. Recherchen haben z.B. ergeben, dass man deutsche Druckregler an amerikanische Flaschen nicht nur adaptieren kann; sondern auch, dass diese Adapter leicht zu beschaffen sind. Auch herausgefunden habe ich bereits, dass man die leeren Gasflaschen entweder tauschen oder wiederbefüllen kann. Diese Flaschen fassen etwa 9 Kg. Zum Heizen reicht das wahrscheinlich nicht; aber kochen kann man mit dieser Gasmenge durchaus eine ganze Weile. Dann sind kanadische Flaschen nicht unbedingt in den USA zulässig: Man kann sie eventuell nicht nachfüllen. Der Camper sollte also zwei Stellplätze für die Flaschen haben. Das muss man dann abwägen: Der oben erwähnte Dieselkocher kann eine Alternative sein; es hängt am Ende aber von den persönlichen Präferenzen ab.

Beispiel Nummer drei wäre die Stromversorgung: In den USA sind die Stromanschlüsse auf Campingplätzen in der Regel mit 30 Ampere abgesichert und man hat andere Stecker als die bei uns gängigen 110V- Adapter fürs Hotel. Wenn man an die deutschen Schuko- Steckdosen adaptieren will, wird an dieser Stelle mindestens ein Sicherungsautomat zur Pflichtübung. Das kann man schon im Fahrzeug so vorsehen, weil es ohnehin Vorschrift ist, muss dann aber zumindest das Kabel von der Steckdose bis zum Fahrzeug dicker ausführen. Zu beachten ist dabei, dass man so einen Laptop betreiben oder ein paar Kameraakkus laden kann, dass aber eine Kaffeemaschine nicht daran funktionieren wird; ebensowenig wie ein Mikrowellenherd. Zum Aufladen der Bordbatterien reicht es ebenfalls noch, aber nicht zum Betrieb einer klassischen Klimaanlage. Man braucht in den letzten beiden Fällen andere Lösungen.

Der Stromanschluss muss adaptiert werden, weil ein Mehrnormenumbau schnell kompliziert werden kann. Die Steckdosen auf den Campingplätzen sind meistens für Ströme um 30 oder 50 Ampere ausgelegt; manchmal gibt es noch welche für 15 Ampere. Nur in letztere passt der überall vertriebene Adapterstecker, der normalerweise für das Hotelzimmer gedacht ist. Wenn man das imaginäre System wie oben beschrieben betreibt, reicht das sogar. Es ist aber nicht sicher, dass man diese Steckdosen auch auf jedem Platz vorfindet. Alles andere muss adaptiert werden. Das wiederum bedeutet, dass man irgendwo auf der Strecke Steckdose -> Camper eine zusätzliche Sicherung und einen FI- Schutzschalter zwischenschalten muss, wenn das nicht im Fahrzeug zusätzlich verbaut ist. Dann braucht man einen 50/30A Adapter(Gibt es in Campingstores in den USA) und einen 30A- Stecker nebst CEE-Kupplung, um auf das europäische System adaptieren zu können.

Beute…

Das Auto: Ein 1999er Forsd Transit. Erstzulassung Dezember 2000. Das ist mein Testwagen.

Nun denn. Das sind die Maximalforderungen, die sich am besten in einem Eigenbau umsetzen lassen. Man kann aber auch einen anderen Weg gehen und mit einem Gebrauchten anfangen. Das ist auch noch kein billiges Vergnügen. Man muss hier einige Bedingungen setzen:

  • Robustheit geht über Hochtechnologie.
  • Einen Sprinter würde ich nicht kaufen. Auch keine alten VW LTs oder Crafter. Beides sind Gernroster, deren Karossen die insgesamt schlechteste Qualität bieten. Die Motoren sind aber in Ordnung.
  • Das Auto sollte einigermaßen rostfrei sein.
  • Es sollte im Auto nicht stinken. Leichter Klosettgeruch im Bad ist bei alten Fahrzeugen aber normal und kann häufig durch die Sanierung des Klos beseitigt werden.
  • Die erstgenannten Dinge sind die wichtigsten. Den Rest kann man sich mit wenig Aufwand selbst schaffen und im nächsten Fahrzeug weiternutzen.
  • Der Gasflaschenkasten sollte normgerecht sein, also dicht und einen Luftaustritt im Boden haben. Sollte das nicht der Fall sein, Fahrzeug nicht kaufen.
  • Die Standheizung sollte von Eberspächer sein. Man kann sie leicht gegen ein anderes Modell der chinesischen oder tschechischen Konkurrenz austauschen. Das ist billiger als eine Wartung eines deutschen Modells.
  • Wenn man -wie  bei Westfalia- eine proprietäre Zentralsteuerung hat und diese bereits Defekte aufweist, ist es billiger und meistens auch zweckmäßiger, diese gegen etwas anderes im Heck auszutauschen. Schaudt oder Votronic sind da hilfreich; ein Eigenbau ist auch denkbar.

Bei mir wurde es am Ende ein alter Ford Nugget. Das Fahrzeug hat einige Mängel, die sich aber mit vergleichsweise wenig Aufwand und etwas Hirnschmalz beseitigen lassen. Zeit muss man aber investieren. Z.B. waren in meinem Fahrzeug noch Bordbatterien von 2001 verbaut, die allerdings defekt waren und der Zustand der Lichtmaschine war auch nur noch der drittbeste.

Ausgetauscht: Der Stromfluss war nicht korrekt und der Regler defekt. Das ist eine eher häufige Ursache für Batteriedefekte wie bei diesem Fahrzeug.

Es gibt auch Dinge, die man in diesem Fahrzeug auch nachrüsten kann. Meine Version hat einige Dinge nicht eingebaut, die zwar wünschenswert sind, aber im Original auch eine hübsche Stange Geld kosten können. Das beginnt bei der Kühlung(eingebaute 20l- Box 900 Euros gebraucht!) und endet nicht bei der Wasserversorgung.

Blick ins Auto. Hier nboch vor dem Beginn des Umbaus.

Dann kommt dazu, dass die Schränke im Heck eher unzweckmäßig sind. Die Türen sind zu klein für Euroboxen. Ein wirklich gutes Stauraumkonzept bieten auch die neueren Nuggets aus meiner Sicht nicht. Ein Fach für ein Notfallklosett ist in diesem Fahrzeug nicht vorgesehen. Man muss also umbauen, wenn man genau das will.

Im Bild oben sieht man das wichtigste Camperutensil überhaupt. Eine Kühlbox; in meinem Fall ein Mobicool- Modell mit 40 Litern Fassungsvermögen, das sich bereits als ausreichend erwiesen hat.

Wie man einen alten Ford startet…

Links siehr man eine Zugerußte Kerze; rechts eine neue.

Die oben gezeigte Flammkerze war übrigens intakt, aber völlig verrußt. Nach einem nächtlichen Bad in alter Bremsflüssigkeit funktionierte sie sogar wieder. Ich habe sie trotzdem gewechselt und den Ansaugkanal gereinigt. Genau: Das ist eine Besonderheit im alten Transit: Es gibt keine Glühkerzen, sondern das oben Gezeigte. Und es handelt sich um eine Sonderausstattung, die vor allem in Fahrzeugen für den nordeuropäischen Markt zu finden ist.

Was sich auch herausstellte und was wahrscheinlich der Grund für den Verkauf gewesen sein sollte, ist der schlecht funktionierende Anlasser. Dieser wurde schon mal getauscht und erwies sich als zu schwach. Hier muss man wissen, dass es mehrere Modelle gibt, die alle in das Fahrzeug passen. Die Dinger unterscheiden sich in erster Linie durch ihre Leistung: Man bekommt sie mit einer Leistung von 2,2 bis 3,0 KW. Eingebaut war das schwache Modell, das nicht in der Lage war, das den Motor schnell auf eine ausreichende Drehzahl zu bringen, damit die Selbstzündung des Motors auch wirklich funktioniert. Man muss das Aggregat auf mindestens 50/Min. bringen, damit das geht. Ich vermute auch, dass das eine Ursache für den verstopften Ansaugkanal war: Mit dem vorhandenen Starter musste man etwa 20 Sekunden orgeln, bis das ging. Eingespritzt wird während dieser Zeit immer und das Gemisch ist dann zumindest am Start zu fett. Jetzt sind das nur noch weniger als zwei(bei gutem Wetter). Das kann deshalb ein kräftiger Anlasser besser; also musste dieser einem aufgearbeiteten Teil weichen. Das Neuteil hat drei KW Leistung. Der Anschluss musste hierfür etwas geändert werden; man muss das vorhandene Anschlussmodul dazu entfernen. Einfach mit einem Seitenschneider abkneifen.

Das Anschlussmodul: Serveiceunfreundlich und nicht passend zum neuen Anlasser.

Vergleich zur Verdeutlichung. Der Schwarze ist der Neue, ein aufgearbeitetes 3KW- Modell.

Hierbei sollte man auch auf den Kabelquerschnitt achten: Bei meinem waren 25qmm verbaut, was für diesen Anlasser mit der gegebenen Kabellänge gerade noch ausreichend ist. Das Kabel kann auch mal dünner sein, daher sollte man das nachprüfen und eventuell wechseln. Einen passenden Kabelschuh kann man auf das vorhandene Kabel aufcrimpen, wenn das Kupfer noch blank ist, wie bei mir. Ansonsten würde ich das Kabel austauschen.

Zusaätzlich habe ich als Resultat aus einigen Diskussionen in diversen Foren auch das Flammstartgerät gebrückt, das im Normalfall erst bei Temperaturen deutlich unter Null Grad aktiv wird. Das kann man direkt an der Glühkerze tun und diese manuell aktivieren oder man greift zur intelligenteren Lösung und löst den Start des Gerätes mit einem Taster aus. Letztere Lösung wurde meine: Im Motorraum gibt es einen Diagnoseanschluss, mit dem man den Temperatursensor des Startgeräts brücken kann: Zwei Bananenstecker, drei Meter Anhängerkabel und ein 50A- Taster im Auto übernehmen den Job, falls das notwendig sein sollte. Taste drücken, Schlüssel umdrehen, bis die Lampe aufleuchtet und Taster loslassen. Dann einfach vorglühen lassen und starten…

To be continued…

Zu den Bildern: Es sind reine Dokumente ohne künstlerischen Anspruch. Daher handelt es sich um unbearbeitete Bilder aus einem Sony- Smartphone, die einfach nur den Ist- Zustand zeigen sollten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

PentaconSix Sonnar 2,8/180

Dickerchen aus Jena. Es ist ein 2,8/180er Olymia- Sonnar aus den späten 1960ern.

Es wurde einfach mal Zeit: Bei mir harrt ein altes Jenaer Sonnar 2,8/180, das zur Pentaconsix- Baureihe gehört, seit Jahren seines Einsatzes. Das gute Erbstück liegt seit etwa 15 Jahren bei mir im Lager und wurde seither nur selten genutzt. Ergo musste es erst einmal etwas bewegt werden, weil die Schmierstoffe bestimmter Bauteile wie der Blende nach einiger Lagerzeit dazu neigen, zu verharzen. Hier ist das allerdings nicht wirklich der Fall; der Schneckengang der Fokussierung und die Blende sind in dieser Hinsicht einwandfrei.

Gedacht und getan: Das gute Stück wurde eigentlich immer wieder mal bewegt und daher musste es sich nicht einmal wieder einlaufen, wie mir die Zeitautomatik meiner Kamera und die ersten Bilder freundlich mitteilten. Ein bisschen Gymnastik an einer Kiev-60 hat dem Objektiv also gut getan.

Der Test

Es stellte sich wieder mal heraus, dass die chinesischen Arca Swiss- Kameraplatten zu rutschig sind. Beobachtet hatte ich das schon bei der Pentax 645D, bei der man das Problem mit größeren Platten beheben konnte. Das geht hier nicht.

Eine typische chinesische 40mm- Stativplatte.

Der 5/8″- Sockel, in den diese Platte eingeschraubt wird, ist dafür zu klein. Abhilfe schaffte hier eine Dichtung aus der Klempnereiabteilung aus dem Baumarkt. Dünn, groß und weich musste es werden. Das Ergebnis war dann eine Dichtung für die gängigen Stopfen der üblichen Waschtischausläufe, die jeder in seinem Badezimmer hat.

Es wird deutlich, um was es geht: 5/8″- Gewinde und dann ein zu kleiner Sockel.

Dieses Problem ist eines, das so nicht auftreten sollte. Eigentlich sind ziemlich alle chiesischen Arca- Platten davon betroffen. Auch für die Markenhersteller wie Sirui oder Anbieter wie Rollei, von denen diese Platte stammt, gilt das. Man kann diese Platten deshalb nur begrenzt an diesem Objektiv verwenden, weil schlicht zuwenig Reibung vorhanden ist.

Komination mit Baumarktartikel: Dichtung, 3/8″->5/8″- Adapterr und die Stativplatte.

Das schafft so zwar eine gewisse Abhilfe, aber im Handling ist es nicht gut und das Problerm der gelegentlichen Unschärfe, unter dem das Objektiv zu leiden schien, ließ sich auch so nicht aus der Welt schaffen. Trotz der deutlich besseren Haftung: Die Auflagefläche des 180ers ist schlicht zu klein und das Gewinde in dieser Form eigentlich nicht zu verwenden.

Das Ergebnis sollte klar sein: Weil es rutschig ist, verstellt es sich und weil es sich verstellt, werden die Bilder bei längeren Verschlusszeiten schnell unscharf. Dieses Objektiv direkt per Adapter an die Kamera anzusetzen und dann die Kamera auf das Stativ zu setzen, ist in diesem Fall die einzige Alternative. Das ist wegen des schweren Objektivs nicht immer günstig, aber immer noch besser als nichts.

Die Bildqualität

Allen Unkenrufen zum Trotze ist auch dieses Objektiv an der GFX verwendbar. Ich konnte keine Mängel in der Bildqualität entdecken, wenn das Objektiv richtig genutzt wird. Man sollte immerhin bedenken, dass diese Linse eine Konstruktion aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg ist; auch wenn es sich um eine Modifikation handelt. Das Baujahr würde ich auf etwa Ende der 1960er Jahre schätzen. Auf jeden Fall ist es noch einfach vergütet. Man muss also ein bisschen auf Flares im Gegenlicht achten. Hier ist es wie bei dem Biometar: Moderne Zooms sind trotzdem oft schwächer in dieser Disziplin, was bei Vergleichen gern vergessen wird.

Deshalb jetzt mal ein paar Bilder. Entstanden sind diese an einem meiner Lieblingsplätze in Rietze, einer toten Eiche.

Hier sieht man sehr schön die Detailqualtität des 180ers. Blende 16 bei 1/45stel Sek.

Bild Nummer zwei, nur mal die Kamera gedreht…

Auch hier: Was man nicht unbedingt auf im Internet sehen kann, ist das Faktum, dass man auch mit dieser Altlinse an gute Bildqualität kommen kann.

Noch ein anderes, auch vom Testacker…

Auch von der toten Eiche…

Und noch einer:

Der Letzte für dieses Mal.

Zu Technik: Die Kamera war Fujis GFX 50R. Adaptiert wurde mit einem Stack, damit man bei den Fremdlinsen nur ein Bajonett händeln muss. Hier waren das Kipon T/S Pentax 645 nach Fuji GFX und Pentaconsix nach Pentax 645(Hartblei).

Die Nacharbeit wie immer bei mir mit Capture One. Ein bisschen die Belichtung korrigieren und sowas.

Endlich mal ein bisschen Winter gehabt…

Birken bei Sonnenuntergang. GFX 50R mit CZJ Flektogon 4/50. Blende 11 bei etwa 1 Sek.

…wie sich gezeigt hat. Mal keine roten Ampeln, die man nicht erkennen kann, weil sie sich aus dem hiesigen Einheitsgrau nicht mehr hervorheben können und mal keinen Regen.

Nein, es gab etwas, das man hier seit etwa 10 Jahren nicht mehr gesehen hat: Eine kleine Sensation namens Schnee…

Birken in der Blauen Stunde. Fujifilm GFX 50R mit Pentax-A 645 3,5/150.

Nun gut. Das Wetter war immer noch, bis auf ein paar Sonnenstrahlen, weitgehend grau, aber man konnte zumindest ein paar Bilder davon machen. So tat ich dann auch. In den Harz ging es leider aus Zeitgründen nicht. Ich habe auch noch berufliche Verpflichtungen, die mich auch am Wochenende in Anspruch nehmen. Aber immerhin: Die Blaue Stunde konnte ich noch mitnehmen. Es war zwar kalt, aber ich glaube, dass es sich trotzdem gelohnt hat.

Feldweg bei Sonnenuntergang. GFX 50R mit CZJ Flektogon 4/50.

Bilder wie die hier gezeigten kann man überall in Norddeutschland finden. Man muss nur aufpassen, aus dem Auto springen und ein paar Meter laufen. Ich mache derartige Bilder bevorzugt in der Gegend um Eickenrode  herum, weil das für mich am leichtesten zu ereichen und die Landschaft sehr typisch für die gesamte Region ist. Wer mit dem Finger über eine Landkarte fährt, sieht das deutlicher.

Gewimmel. Fujifilm GFX 50R mit CZJ Flektogon 4/50.

Mal eine kleine Galerie als Versuch:

Zur Technik: Die Kamera war meine Fujifilm GFX 50R. Objektive waren Zeiss Jena Biometar 4/50 und ein Pentax 645A 3,5/135mm. Die Belichtungszeiten lagen meistens um eine Sekunde herum. Die gewählte Blende meistens bei 11. Nacharbeit in Capture One 20: Anpassung der Farbtemperatur, Kontraste, Tonwerte usw.

…und noch einen zum Abschluss:

Wiese bei Eickenrode. Mit der Fujifilm GFX 50R und einem CZJ 4/50.

Das war es dann vorerst mal.

Ein wichtiger Rat zum Schluss: Lasst euch nicht wegen des hoplrigen Impfstarts verrückt machen, haltet die Corona- Sicherheitsregeln ein, lasst euch möglichst bald impfen und bleibt gesund.

Mal wieder Harz und ein paar andere Gedanken

Am Okerstausee. Fels, was sonst auch. Mit dem Pentax 645A 3,5/150. Blende war 22.

…mal wieder an der Okertalsperre gewesen sind wir auch noch. Man ist immer noch dabei, das Gewicht des Kits abzuloten und mit weiteren Linsen zu experimentieren. Im Moment ist das 2,8/120er Biometar mein aktueller Favorit, der hier aber nicht zum Einsatz gekommen ist. Die Brennweite passte gerade nicht zu den Motiven.

Am Okerstausee. Fels, was sonst auch. Mit dem Pentax 645A 3,5/150. Blende war 22.

So weit, so gut. Wenn man schon nicht in die USA kann, wie es eigentlich geplant war, dann muss man sich vorerst auf den Harz beschränken und versuchen, das beste daraus zu machen.

Geistiger Ausflug

Bisher gibt es aber diese Planungen:

  • Die nächste Tour findet erst statt, wenn das Coronavirus unter Kontrolle ist.
  • Zudem ist ein funktionierender Impfstoff mindestens wünschenswert.
  • Gleiches gilt auch für die Einreisebedingungen. Es muss überhaupt erst einmal möglich sein, wieder in die USA einzureisen.
  • Gedacht ist auch daran, nicht mehr nach Los Angeles zu fliegen, sodern über einen anderen Flughafen einzureisen, um Zeit zu sparen. SFO liegt z.B. näher an meinen Anlaufstellen und den Besuch meiner Leute kann ich auch in die Mitte der Tour legen.

Besucht werden sollen nach bisheriger Planung:

  • Noch einmal Death Valley.
  • Endlich mal gute Bilder vom Mono Lake.
  • Red Rock in Kalifornien.
  • Endlich mal der Kings Canyon südlich von Yosemite.
  • Yosemite selbst.
  • Ein paar Ecken an der Westküste, die nördlich Montereys liegen.
  • Meine Bekannten in der Gegend um Hemet und Barstow.
  • Route 66. Von Dagett bis mindestens Flagstaff.

Diese Liste ist übervollständig. Etliches wird auch nicht stattfinden, weil die Zeit nicht dafür reicht und anderes vielleicht ein bisschen intensiver stattfinden. Wie gehabt, sind das Dinge, die sich vor Ort entscheiden.

Am Okerstausee. Fels, was sonst auch. Mit dem Pentax 645A 3,5/150. Blende war 22.

Eine denkbare Ausweichmöglichkeit wäre noch Kanada, das auch mit sehr spannenden und schönen Landschaften aufwarten kann und das zumindest derzeit kein Risikogebiet ist. Einreisen kann man dort momentan aber auch nicht. Geplant war meine USA- Tour eigentlich für Oktober 2020. Für Kanada ist es dann schon zu kalt und daher wird das Ganze halt verschoben. Auch hier wäre mein Favorit der Westen; hier ist die Rede von British Columbia, Alberta und Sasketchewan. Das muss sich aber erst noch zeigen. Ich weiß z.B: noch nicht, wie teuer das überhaupt werden würde und vor allem auch nicht, wie ich dort reise. Gerade dort kann ein Wohnmobil eine interessante Alternative sein; auch wenn ich das erst für meinen Ruhestand und eine deutlich ausgedehntere Tour geplant habe. Das muss allerdings erst ausgelotet werden.

Am Okerstausee. Fels, was sonst auch. Mit dem Pentax 645A 3,5/150. Blende war 22.

Ein bisschen deprimiert mich das Ganze zwar, aber wenn man darüber nachdenkt, wie das Krisenmanagement anderswo nicht funktioniert, kann man sich hierzulande noch glücklich schätzen. Aber wo es endet, muss sich auch bei uns noch zeigen.

Zur Technik: Aufgenommen habe ich alle Bilder mit ISO 100 und der kleinsten beim 150er Pentax vertretbaren Blende. Das war 22. Die Verschlusszeiten lagen zwischen 1/15tel und einer halben Sekunde. Nacharbeit(Schärfen, Tonwertanpassung uns so) und Verkleinerung wie derzeit immer in meinem derzeitigen Liebling Capture One 20.

 

 

Das 120er Biometar. Der Superstar aus Jena…

GFX 50R mit Biometar 4/120 sowie Kipon T/S- und Arsax- Adapter. Nikon D600 m Micro- Nikkor 4/105. Blende 22. ISO 100.

Wo man schon mal auf dem Trip ist, der zu den Pentaconsix- Objektiven führt, kann man das Ganze auch noch ein bisschen ausweiten. Die Objektive, die ich bisher im Einsatz habe, sind Erbstücke, die für etwa 15 Jahre ihr Dasein staubgeschützt in einem Schrank fristen mussten. Der Grund sollte klar sein: Die P’sixen sind mechanisch ein bisschen anfällig und daher kann man sie nicht wirklich einsetzen. Die Objektive sind von Zeiss Jena und für ihre gute Qualität bekannt. Ich hatte sie testweise an einer auf einen Tuchschlitzverschluss umgebauten Kiev-60 im Einsatz, weil diese Kamera in dieser Konstellation interessanterweise besser als das Original aus Dresden ist. Man staune, man staune; bei den anderen Kameras ist eigentlich das genaue Gegenteil der Fall.

Buche bei Blumenhagen. Biometar 2,8/120 an GFX 50R. Blende 16 bei ca. 1,2 Sek. ISO 100.

Nach den bisher überaus guten Erfahrungen mit einem 80er Schneider Xenotar und einem 50er Flektogon kam das Verlangen nach mehr auf. Es wurde ein 2,8/120er Biometar aus der ersten mehrschichtvergüteten Serie, das ich über ein wohlbekanntes Auktionsportal ersteigert habe. Dazu kommt noch ein bereits bestellter Arax- Adapter auf meinen Kipon T/S- Adapter mit Pentax 645- Bajonett und dann haben wir schon mal das dritte Objektiv an der GFX mit einem Adapterstack laufen. Immerhin hat es bisher gut funktioniert.

Eichenfragement bei Rietze. 50R mit Biometar 120mm. Bl. 22 bei etwa 1Sek.

Gehen wir mal ein bisschen tiefer in das Thema Bildqualität, wird eines schnell deutlich: Auch hier ist die gelieferte Bildqualität richtig gut und die Linse damit zumindest tauglich für die GFXen mit 50 MP. Ob das bei der 100er auch noch so ist, wird sich auch irgendwann zeigen. Momentan geht das wegen des schnöden Mammons noch nicht.

Eine Schwäche habe ich bei diesem Objektiv auch gefunden. Es scheint so zu sein, dass man die Biometare nicht ganz so weit verstellen kann wie z.B: das Flektogon. Ab etwa 10mm Shift wird es am unteren Rand langsam dunkel, wie mir aufgefallen ist. In meinen Bildern kann man diese Abschattungen nicht sehen; aber am Kameramonitor ist mir das durchaus aufgefallen.

Mal was in Schwarzweiß: Eichenfragement bei Rietze. Bl. 22 bei etwa 1Sek.

Was die Qualität der Fassung und des Schneckengangs angeht, kann ich hier nur sagen, dass es sich mit dieser Linse so verhält wie die anderen Pentacons: Es ist gut, lichtdicht und für meinen Geschmack etwas leichtgängig. Das hat den Vorteil, dass man mit diesen Objektiven sehr schnell scharfziehen kann, aber auch die Schwäche, dass die Entfernungseinstellung leicht verstellbar ist. Man muss also ein bisschen aufpassen, wenn man abblendet. Die Blende rastet, wie bei den Fujis auch, präzise und in halben Stufen. Zumindest meine Version hat auch keine verölte Blende, beschlagenene Linsen oder ähnliche Probleme. Soweit bin ich damit zufrieden.

Die Fassung meiner 2,8/80er Schneider- Linse ist in dieser Disziplin etwas besser. Dafür ist die Gummierung der Fokussierringe allerdings etwas rutschiger. Man kann eben nicht alles haben. Ob das immer so ist, kann ich nicht sagen. Solche Objektive sind nur sehr selten mit dem Pentaconsix- Bajonett zu finden.

Eichenfragement bei Rietze. Bl. 22 bei etwa 1Sek.

Wie es so schön heißt, muss das mit den Brennweiten irgendwann länger werden und dann auch sonnariger werden. So ein Objektiv harrt hier auch noch seines Einsatzes und mit der russischen Linse der Kiev will ich auch noch ein bisschen spielen, um zu sehen, was sie kann. Das ist übrigens ein ganz triviales 2,8/80er. Sicher ist das aber noch nicht; das Sonnar kann auch zu einem 250er Hasselblad oder einem 300er Mamiya 645 auswachsen, die man auch recht günstig haben kann, wenn man sich ein bisschen umsieht. Mal sehen, was mir da in den Kopf kommt.

Zur Technik: Alle Bilder mit Fujis GFX 50R aufgenommen. Als Objektiv wurde ausschließlich das Zeiss Jena Biometar 2,8/120 eingesetzt, um es zu testen. ISO war immer bei 100, wenn ich das noch richtig im Kopf habe. Nacharbeit wie Anpassen der Grauwerte und sowas in Capture One 20.

 

Mal wieder draußen…

Alter Baum 1. Bl. 22 bei 5,3 Sek. Mit Fujifilm GFX 50R und Pentax 645- Makro 4/120.

in Rietze. Diesen Platz habe ich schon desöfteren aufgesucht, um die Möglichkeiten des einen oder anderen Objektivs auszuloten. Dieses Mal ging es um das Pentax 645- Makroobjektiv SMC-A 4/120, das auch mal angetestet werden wollte und das hier als geeignete Linse erschien, um das Motiv mal aus größerer Nähe zu betrachten.

Alter Baum 2. Bl. 22 bei 5,3 Sek. Mit Fujifilm GFX 50R und Pentax 645- Makro 4/120.

Das erste Bild ist identisch mit dem zweiten, wie deutlich sichtbar ist. Ich zeige das hier, um die unterschiedlichen Eindrücke aufzuzeigen.

Alter Baum 3. Bl. 22 bei 12 Sek. Mit Fujifilm GFX 50R und Pentax 645- Makro 4/120.

Wie man schön erkennen kann, sind wir hier schon bei sehr langen Belichtungszeiten. Das Stativ war also Pflicht. Es war Abend; die Sonne stand schon recht tief und der Baum lag im Schatten. Kalt war es zudem. Zumindest für Juli…

Alter Baum 4. Bl. 22 bei 18 Sek. Mit Fujifilm GFX 50R und Pentax 645- Makro 4/120.

Was man hier wiederum nicht erkennen kann, ist dass das Objektiv gegenüber den anderen Pentax 645- Objektiven etwas zu schwächeln scheint. Vor allem im genutzten Nahbereich mit Abbildungsmaßstäben um 1:5 bis 1:3 herum scheint das so zu sein. Für die 50 MP meiner Kamera ist das Ergebnis mit etwas Nacharbeit zwar noch ausreichend, aber irgendwann gibt es dann keinen Gewinn mehr, wenn wir bei der Auflösung sind. Das ist zumindest mein erster Eindruck von dieser Linse.

Alter Baum 5. Bl. 22 bei 2,6 Sek. Mit Fujifilm GFX 50R und Pentax 645- Makro 4/120.

Wir bewegen uns an dieser Stelle irgendwie wieder „Richtung analog“ wie das jemand aus einem Forum mal im Zusammenhang mit einer anderen Kamera beschrieb. Wichtig ist auch zu wissen, dass ich das Objektiv hier zum ersten Mal eingesetzt habe.

Alter Baum 6. Bl. 22 bei 18 Sek. Mit Fujifilm GFX 50R und Pentax 645- Makro 4/120.

Ein bisschen habe ich natürlich auch mit dem Kipon T/S- Adapter herumgespielt. Aber die Verstellmöglichkeiten werden bei größeren Abbildungsmaßstäben in Richtung 1:1 immer kleiner, wenn man es in Relation zum Motiv sieht. Im Klartext: Irgendwie kommt hier der Wunsch nach einer Cambo Actus- Kamera mit einem Digitar- Objektiv auf, mit der auf diesem Gebiet mehr möglich sein sollte. Damit wäre man deutlich näher an einer Fachkamera.

Alter Baum 7. Bl. 22 bei 4 Sek. Mit Fujifilm GFX 50R und Pentax 645- Makro 4/120.

Zur Technik. Als Kamera habe ich die Fujilm GFX 50R benutzt. Das Objektiv war ein altes Pentax 645 4/120mm Makroobjektiv. Adaptiert habe ich das Objektiv mit dem dem Kipon T/S- Adapter, um noch ein paar Verstellmöglichkeiten zu haben. Aufgenommen wurde bei ISO 200. Die Kamera wurde natürlich von einem Stativ getragen.

Nachgearbeitet habe ich mit Capture One Pro 20: Nachschärfen, Tonwerte korrigieren und ein bisschen habe ich auch an den Mikrokontrasten geschraubt(„Präsenz“).

Kleiner Ausflug…

Minimalgestaltung… Fujifilm GFX 50R mit Schneider Xenotar 2,8/80. Blende 11 bei 1/10tel Sek. ISO 200.

…nach Braunschweig. Vor etlichen Jahren, als ich meine erste digitale Spiegelreflexkamera erwarb, habe ich die hier gezeigten Bilder schon mal aufgenommen. Allerdings mit massiven sechs Megapixeln Auflösung, die meine Nikon D50 damals bot. Als Einstieg war sie allerdings sehr geeignet, weil das die Kamera war, die erstmals günstiger war als eine gute Kamera für Filme und die zudem in der Lage war, bei ISO 400 bessere Bilder abzuliefern, als es die Filme können. Abgesehen davon: Heute haben wir 50 Megapixel, also das etwa Achtfache davon und ich habe wesentlich besser geeignete Linsen als damals.

Etwas weniger Minimalgestaltung… Fujifilm GFX 50R mit Schneider Xenotar 2,8/80. Blende 11 bei 1/10tel Sek. ISO 200.

Abgesehen davon ist es natürlich auch so, dass ich zu der Zeit noch sehr viel mit Film unterwegs gewesen bin und dass ich digitale Bildchen nur mit einer 3MP- Sucherknpise von Kyocera gemacht habe. Für Ebaybildchen war das einfach bequemer.

Fenster… Fujifilm GFX 50R mit Schneider Xenotar 2,8/80. Blende 11 bei 1/25stel Sek.

Die heutigen Bilder sind in ihrer Qualität erheblich besser, als das, was sich damals aus einer digitalen Kamera herausquetschen ließ. Auch für kleinere Formate gilt das längst. Für den Zweck hier hätten es auch Bilder aus meinen kleineren X- Modellen oder einer Nikon D600 getan. Aber man will dann ja doch mehr, das man hier aber nicht so gut zeigen kann.

Türen… Fujifilm GFX 50R mit Schneider Xenotar 2,8/80. Blende 11 bei 1/14tel Sek.

Ab und zu liebe ich spartanische Bilder. Wenn diese dann noch annähernd monochrom mit einer plakativen Farbe sind, macht es manchmal richtig Spaß, sie zu machen und zu betrachten.

Einkaufswagen. Fujifilm GFX 50R mit Schneider Xenotar 2,8/80. Blende 11 bei 1/17tel Sek. ISO 400. Aus der Hand und mit Schärfeebenenverlagerung am Kipon TS- Adapter.

Interessant ist an dieser Stelle vor allem das letzte Bild: Ich musste den oberen Rand beschneiden, weil ich es tatsächlich geschafft habe, das Xenotar an seine Grenzen hinsichtlich seines Bildkreises zu bringen, was ich so nicht erwartet hatte. Alles hat eben seine Grenzen. Hier war es die Neigung des Objektivs um etwa 12° nach unten, die den Bildkreis ein bisschen zu weit aus der Sensorfläche verschoben hat. Man muss eben manchmal in die Extreme gehen.

Zur Technik: Alles ist mit der Fujifilm GFX 50R aufgenommen. Als Objektiv diente hier ausschließlich ein Schneider Xenotar 2,8/80mm von einer Exakta 66. Adaptiert wie schon öfters beschrieben mit einem Stack: PentaconSix –> Pentax 645 -> Fujifilm GFX.

Nachgearbeitet(Schärfen und den Beschnitt im letzten Bild) und verkleinert habe ich mit Capture One 20.

Mal im Braunschweiger Hafen

Zementsilos. 50R mit Pentax 3,5/150. Blende etwa 11. 1/180stel Sek. ISO 160.

Auch der Braunschweiger Hafen darf sich gelegentlich eines meiner Besuche erfreuen.

Interessant ist der Platz vor allem, weil er sich von Zeit zu Zeit verändert. Das bedeutet, dass man immer wieder mal an neue Bilder kommen kann. Also ist auch das einer der Orte, an die ein Täter gerne zurückkehrt.

Zementsilos. 50R mit Xenotar 2,8/80. Blende etwa 11. 1/180stel Sek. ISO 160.

Ich bin immer noch nicht mit dem Austesten meiner Pentaconsix- Linsen durch, weil es eben ein bisschen dauert, bis man alles mal eingesetzt und benutzt hat. Dieses Mal war das Xenotar 2,8/80 an der Reihe, weil die Motive danach verlangten. Ich habe das Objektiv von einer Exakta 66, die ein Abkömmling der Pentaconsix ist und sich technisch davon nur durch eine Übertragung der Blendenwerte in ihren Prismensucher unterscheidet. Das ermöglicht mit dieser Kamera immerhin eine Belichtungsmessung bei Offenblende. Technologisch ist das also eine Art Quantensprung von den 1960ern in die 1970er Jahre, während derer das die gängige Verfahrensweise wurde. Das funktioniert allerdings nur mit den für diese Kamera gebauten Schneider- Objektiven und nicht mit den Pentaconsix- Objektiven aus der DDR. Diese kann man aber trotzdem daran einsetzen; allerdings muss man auf diesen Komfort verzichten und kann die Belichtung nur bei Arbeitsblende messen. Ein echtes Problem ist das aber nicht: Mit der Fuji GFX ist das nicht anders. Nur mache ich damit auch keine Sportfotos. Dafür habe ich schnelleres, mit dem das einfacher ist. Das Mittelformat ist traditionell ohnehin nicht für derartiges gemacht.

Ausschnitt aus einem Betonmischwerk. 50R mit Xenotar 2,8/80. Blende etwa 11. 1/28stel Sek. ISO 160.

Bisher haben sich sowohl meine manuellen Pentax 645- Objektive und das Flektogon 4/50 aus Jena gut bewährt; vor allem, weil man sie unter Zuhilfenahme meines Kipon- Adapters auch noch etwas anderes als Blende und Entfernung verstellen kann, werden diese Linsen immer wichtiger für mich. Beim Xenotar war mein bisheriger Eindruck etwas stereotyp, weil ich die ersten Bilder daraus nicht wirklich scharf bekommen hatte. Das dürfte vor allem an mir gelegen haben oder vielleicht an meinen zu schnell gewachsenen Qualitätsansprüchen auf der einen Seite und einer gewissen Erwartungshaltung auf der anderen. Man ist bei neuem Gerät immer ein bisschen nervös und das kann schon reichen, um Fehler auszulösen. Wenn man so will, ist das ein gewisser „Jappeleffekt“, wie man hier im Norden manchmal sagt. Man fängt damit an und glaubt, sofort an Top- Ergebnisse zu kommen. Das ist aber so nicht möglich. Der erste Versuch endet dann ein bisschen enttäuschend. Man muss dann einfach dranbleiben und weitermachen, bis es funktioniert.

Ausschnitt aus einem Betonmischwerk. 50R mit Xenotar 2,8/80. Blende etwa 11. 1/26stel Sek. ISO 160.

Dieses Objektiv liefert übrigens auch richtig gut ab, wenn man es richtig benutzt und daher passt es auch in meine Tasche, deren Gewicht mittlerweile auf rund acht Kg angewachsen ist und die vermutlich noch weitere rund zwei Kg schwerer sein wird, wenn das 180er Sonnar betriebsklar ist und ebenfalls gut abliefert.

Zementsilos. 50R mit Xenotar 2,8/80. Blende etwa 11. 1/20stel Sek. ISO 160.

Technisches: Die genutzte Kamera ist eine Fujifilm GFX 50R. Nachgearbeitet wurde in Capture One 20. Verkleinert aus Gründen der Einfachheit in Lightroom.