Saltwater Creek

Der eigentliche Bachlauf. Mit der Fuji X-Pro2 und dem 18-55. 1/250stel Sek. bei Blende 10, ISO 200

Saltwater Creek ist nicht anderes als das, was der Name schon sagt: Es handelt sich um einen Bachlauf aus Salzwasser, der im Sommer trockenfällt und dann so unwirtlich aussieht wie hier auf den Bildern.

Erreichen kann man das über eine Dirt Road von Stovepipe Wells aus auf dem Weg nach Badwater. Man muss zwar ein bisschen vorsichtig sein, aber an diesem „Bach“ stoppen wegen des sehr kurzen Trails, der zudem aus Holzstegen besteht, auch Reisebusse.

Felsen. Technische Daten wie oben.

Mehr als ein bisschen herumwandern kann man dort nicht und sollte man auch nicht. Die Holzstege haben schon eine Existenzberechnigung.

Fernsicht.

Aus der Entfernung sieht das Gestein mehr oder weniger so aus wie auf dem Bild oben. Mit dem Wetter hatte ein bisschen Pech. Ich hoffte eigentlich auf ein paar Wolken, die den strukturlosen Himmel ein bisschen schöner gestaltet hätten.

Noch eine Fernsicht.

Wie sicher aufgefallen ist, füge ich die technischen Daten der Aufnahme nicht mehr überall ein. Das liegt einfach daran, dass sie sich zu sehr ähneln. Wie auch das vorletzte Foto und das direkt über diesem Absatz.

Noch mehr Felsen.

Wer auf geschwungene Linien steht und keine Angst vor Schwarz hat, ist dort richtig. Man muss manchmal abwägen, ob man ausgefressene Lichter oder abgesoffene Schatten will.

Noch einmal einer aus dem Bachlauf…

Wer das allerdings geschickt anstellt, kann an sehr interessante Lichtspiele kommen. Bilder wie diese vertragen eine kleine Darstellung wie im Medium Internet eigentlich nicht. Sowas muss Meter…

Noch einer aus der Ferne…

…und leider ohne strukturierten Himmel. Einen habbich noch und dann war es das mit dem Saltwater Creek:

Eine letzte Felsformation.

Wie schon beschrieben: Ich hatte zwei Fujis dabei. Eine X-T2 und eine X-Pro2. An einer Kamera hing das 55-200 und an der anderen das 18-55. Weil es zweckmäßiger ist, wenn es staubig sein kann; wie an diesem Ort. Aufgenommen wurde alles im unkomprimierten RAW- Format.

Die Nacharbeit, wie meistens, in Lightroom: Kontraste, ein bisschen Schärfe und die eine oder andere Belichtungskorrektur. Verkleinert ebenfalls mit dieser Software. Diese Bilder wurden, wie die anderen auch, nicht auf dem heimischen Rechner bearbeitet, sondern auf einem Laptop, der einmal noch schnell genug dazu ist und zum anderen klein und leicht genug und trotzdem noch bezahlbar. Übrigens wog dieses Gerät deutlich weniger als meine „Batterie mit Rechner“ (Acer- AMD C60 mit 12″-Bildschirm) aus 2015. Einfach weil die Akkus noch ein bisschen moderner und kleiner geworden sind und weil der Rechner selbst relativ schnell bei hoher Effizienz ist.

Badwater

Einer der tiefsten Punkte der Erde ist das Badwater Basin. Es ist ein Salzsee, der aus einer Quelle gespeist wird. In der Umgebung dieser Quelle befindet sich in erster Linie Salz.

Interessant sind hierbei vor allem die sechseckigen Strukturen, die sich bilden, wenn das salzig gewordene Wasser wieder verdampft. In einer so trockenen Gegend tut es das sehr schnell: Laut Wikipedia gibt es dort etwa 48 mm Regen im Jahr, bei einer Verdunstungsrate von 3850mm. Die Kruste auf dem See soll etwa einen Meter dick sein und sie ist begehbar, was weidlich ausgenutzt wird.

Man sieht es deutlich: Der Salzsee. ISO 200. 1/500stel Sek. bei Blende 13. Mit dem 18-55 bei 18mm an der X-Pro2

Es war Morgen und es gab einen leichten Sandsturm. Das machte es schwierig, an klare Bilder zu kommen, auf denen der Hintergrund sichtbar ist. Auf der anderen Seite denke ich, dass die scheinbare Ödnis der Landschaft so besser zur Geltung kommt.

Hier was mit Hintergrund. Daten wie beim ersten Bild.

Ein bisschen Gegenlicht kann man auch erkennen. Und auch hier gilt, dass man sich ein bisschen bewegen muss, um die ganze Atmosphäre zu erfassen. Ein knapper Kilometer als Laufstrecke sollte dabei herauskommen.

Der letzte mit Hintergrund. X-Pro2 mit 18-55. ISO 200, 1/320stel Sek. bei Blende 14.

Aufpassen sollte man aber trotzdem. Vor allem, wenn es doch mal geregnet hat, kann die Salzkruste auch mal brüchig sein. Dann sollte man das Basin(also den See) nicht betreten. Die tiefste Stelle im Valley ist das übrigens nicht. Die ist ein paar Meilen davon entfernt.

Artist’s Palette

Eine Übersicht.

Das Death Valley wollte ich schon seit einigen Jahren genauer untersuchen und sehen und dieses Jahr habe ich das auch mal hinbekommen. Meine Tour ging am ersten Tag vom Flughafen in Los Angeles nach Ridgecrest(günstiges Hotel!). Drei Stunden Fahrt sind nach einem 14stündigen Flug, der Einreiseprozedur(auch wenn sie problemlos war, danke liebe Amis) und der Aufnahme des Mietwagens und dann dem Kriechtempo über die am frühen Abend gut ausgelasteten Highways rund um Los Angeles einfach genug. Von dort waren es dann noch drei Stunden bis Pahrump, wo eigentlich meine erste Station war.

Normalerweise ist der Weg über Ridgecrest länger, wenn man ins Death Valley will; aber trotzdem gibt es da einen kleinen Vorteil: Man muss, um nach Pahrump zu kommen, durch das Death Valley fahren; und bekommt schon mal ein bisschen zu sehen und weiß, wo die eine oder andere Sehenswürdigkeit zu finden ist. Es ist also relativ zeitsparend.

Auch hier konnte ich wieder ein Phänomen beobachten, das mich ein bisschen genervt hat: Ein paar meiner Landsleute glaubten wirklich, jemanden mit einem kleinen Auto Tipps für das Verhalten in der Wüste zu geben zu müssen. Die meisten Leute wissen ohnehin nichts und ganz besonders, wenn sie das erste Mal da sind, scheinen einige Leute das zu brauchen. Wichtig war denen eigentlich nur das dicke Auto. Obwohl: Wenn es ein neuer Chevy Tahoe ist, sitzt entweder ein Deutscher oder ein Chinese drin und der Säufer ist ohnehin gemietet. Andere Leute setzen eben andere Prioritäten. Ein dezenter Hinweis auf meine Wasservorräte genügte dann. Diese Leute waren offensichtlich auch aus der „Schatzi stell dich mal vors Motiv“- Fraktion.

Wenn man durch das Valley fährt, sollte einem klar sein, dass die meisten Sehenswürdigkeiten nicht so einfach von der Straße zu erreichen sind. Man muss auch mal die eine oder andere Dirt Road benutzen, was aber bei vorsichtiger Fahrweise kein Problem sein sollte. Auch mit einem Mietwagen nicht und meistens auch nicht mit einem Fahrzeug wie dem von mir gemieteten Nissan. Wer das nicht will, schließt sich schon von vielem aus.

Zu den Bildern

Auch wenn manche das anders sehen: Die Kontraste im Death Valley sind niedriger, als man sich das vorstellen mag und einige dieser Bilder mussten heftig nachbearbeitet werden. Die Ursache liegt einmal in der Gesamthelligkeit und zum anderen in den immer irgendwo auftretenden kleinen Sandstürmchen. Ein Polfilter ist in so einem Fall übrigens ziemlich wirkungslos. Es handelt sich halt um Staub und nicht um den bei uns bekannten Dunst. Man muss also meistens ohne auskommen.

Besucht habe ich Badwater, Dante’s View, Artist’s Palette, die Mesquite Dunes, Rhyolite, Devil’s Golf Course, Devil’s Corn Field. Salt Creek, Stovepipe Wells und zwei Canyons habe ich auch noch durchwandert, die beide auf ihre Art sehr schön waren. Und natürlich den Zabriskie Point, den man einfach gesehen haben muss, wenn man schon mal da ist. Im Death Valley ist es wie in Yosemite. Man muss ein bisschen herumfahren, wenn man alles sehen will. Das reduziert die Bildausbeute deutlich, aber die Bilder werden tendenziell besser.

Kurz beschrieben…

Es handelt sich dabei um eine Gebirgsformation, die in vielen, meistens warmen, Farben schimmert. Das herauszuarbeiten erwies sich als schwierig. Der dezente Hinweis auf die doch recht niedrigen Kontraste gilt auch hier.

Alle Farben auf einen Blick. Man muss nicht einmal weit dafür laufen.

Diese Gegend kann man sich weitgehend mit dem Auto erfahren. Es gibt einen Rundkurs, der asphaltiert ist. Das macht es mit dem Mietwagen ein bisschen leichter.

An der Ausfahrt. Diese Farbgebung ist sehr typisch für die Gegend.

Schwieriger war die richtige Einstellung des Suchers. Das Licht ist sehr hell dort, auch  verglichen mit den sommerlichen Lichtverhältnissen hier in Deutschland. Es ist so hell, dass man auf jeden Fall schon nicht mehr mit dem Kameramonitor arbeiten kann und dass selbst der Sucher zu dunkel sein kann. Mann muss ihn zumindest bei den Fujis sehr hell einstellen, um Bilder machen zu können.

Ein bisschen bunter.

Was diese Ecke ausmacht, ist genau das, nämlich die eher niedrigen Kontraste, die es allerdings auch notwendig machen, die Bilder ausschweifend nachzuarbeiten, vor allem im Hinblick auf die Kontraste. Zudem muss man auch mit der Belichtung vorsichtig sein.

Noch mehr Farben.

Mit dem Blick auf die Objektive gilt auch hier das immer wieder von mir Kolportierte: Man braucht „alles“ von etwa 15 bis 300 mm in Kleinbild. Auch hier und trotz oder gerade wegen der Weite der Landschaft. Wer sich davon beeinflussen lässt, dass „Weitwinkel reicht“, vergibt die Chance auf gute Bilder.

…und noch mehr davon.

Ich habe hier zwar die meisten Bilder mit dem 18-55 und dem 10-24 gemacht, aber auch das 55-200 wird später noch zu Ehren kommen.

Nochmal im Hochformat.

Auch bei diesen Bildern hatte das Stativ Freizeit. Es war später Nachmittag und sehr hell. Ich musste selten mehr als 1/250stel Sek. als Belichtungszeit einstellen.

…und noch einer in Quer.

Nachgearbeitet habe ich, wie eigentlich immer, in Lightroom. Man muss schon ein bisschen an den Kontrasten und der Farbintensität herumschrauben, um an diese Ergebnisse zu kommen.

Der Letzte. Man sieht, worum es geht. Mit dem 10-24, Blende 8 bei 1/250stel Sek. Brennweite 18mm.

Zur Technik: Alles mit Fuji X-T2 oder Pro2 aufgenommen. Mit dem wohlbekannten „Kit-Dreisatz“ aus 18-55, 55-200 und dem noch relativ neuen 10-24, das hier zum ersten Mal wirklich von mir eingesetzt wurde, obwohl ich es bereits seit zwei Jahren mein Eigen nennen kann.

 

 

 

 

 

Golden Canyon

Blick vom Eingang des Golden Canyon. ISO 400, 1/250stel Sek bei Blende 13. Mit dem 18-55.

Ebenfalls im Death Valley liegt der Golden Canyon. Den kann man an der Badwater Road genau gegenüber des Zabriskie Points finden, wenn man mal ein bisschen googlemapt. Interessant ist er schon, weil er genau da liegt, wo er liegt. Zudem kann man von dort auch zum Zabriskie Point wandern, wenn man das will. In diesem Fall sollte man allerdings genügend Wasser bei sich haben. Eine bis drei Stunden ohne weitere Vorräte kann man sich durchaus dort aufhalten, vor allem in den kühleren Monaten ab etwa Oktober, als ich da war; aber im Hochsommer kann das schnell gefährlich werden. Die Warnschilder der Nationalparkverwaltung stehen nicht nur da, weil sie schön aussehen. Der urbane Amerikaner ist da nicht besser als deutsche Großstädter und denkt sehr wahrscheinlich, dass es reicht, wenn man die Kameras mitschleppt. Man sollte immer bedenken, das die Temperaturen immer noch bei deutlich über den bei uns als heiß empfundenen 30°C lagen und dass man sich in der Zeit vornehmlich in der Sonne aufhält, also noch weitere 10-15 dazukommen.

Auch im Golden Canyon. ISO 400 und 1/125stel bei Blende 9. Noch ziemlich am Eingang.

Was die Mit- Touristen angeht, habe ich hier das selbe beobachtet, wie auch anderswo: Wenn man ein bisschen tiefer hineingeht wird es schöner und irgendwann ziemlich einsam. Die meisten Leute kennen ihre Fähigkeiten nicht und sie entfernen sich nicht gerne von ihrem Auto. Aber das habe ja schon öfters erwähnt.

Hier schon ziemlich nahe am Sonnenuntergang. Blende 14 bei/60stel Sek. ISO 400. Kamera: T2 uns mit dem 55-200

Das Problem aller Canyons, vor allem der kleineren Ausführungen, von denen es in den USA etliche gibt, ist das Licht: Man muss meistens in der frühen bis späten Nachmittagszeit losziehen und sich dann tunlichst beeilen, um noch alles wichtige in die Kiste zu bekommen. Morgens um sechs oder abends nach 18 Uhr ist einfach das Licht weg. Dann bleiben einem noch ein paar Sonnenuntergänge, von denen ich auch mal einen fotografiert habe. Allerdings wird der nicht auf dieser Seite auflaufen, sondern auf einer separaten Seite vom Zabriskie Point, wo dem es in meinem Archiv jetzt einige Bilder in hochinteressantem Licht gibt.

Auch einer vom Golden Canyon. Sehr interessante Farben, wie ich finde.

Abgesehen davon: Ich brauchte bei den dortigen Lichtverhältnissen kein Stativ mitzunehmen und der Trail ist trotz leichter Steigung auch bei Hitze und mit dann noch gut sechs Kg auf dem Rücken in mäßigem Tempo gut abzugehen. Aber eben zu lang, um Teile der Kamera im Auto lassen zu können.

Noch eine Ansicht.

Die Klimaanlage im Auto war übriges leistungsstark genung. Man muss das Auto nicht mit laufendem Motor auf dem Parkplatz stehen lassen, wie es einige Zeitgenossen nicht nur dort getan haben. Sprit ist teuer; es schadet nun mal der Umwelt und zu guter Letzt nervt nicht nur mich sowas.

Hier sieht man den niedrigen Kontrast sehr schön.

Man könnte die Bilder auch noch wesentlich bunter machen. Vielleicht werde ich das auch noch tun. Aber ich glaube, dass das der Erhabenheit der Landschaft, die sich nur erschließt, wenn man dort mal gewesen ist, nicht gut tut. Man zeigt dann etwas, das es so nie geben wird.

Glut.

Wenn die Sonne sich langsam senkt, werden die Schatten und die Kontraste mehr. Aber es verschwinden auch wesentliche Teile des Motivs im Schatten, wenn man das nicht richtig macht. Macht man das richtig, kommt sowas heraus wie das Bild oben.

Noch einmal etwas kontrastarmes.

Ebenfalls eher selten sind Wolken. Die hat man im Death Valley nicht so oft. Schon gar nicht solche wie die, die jetzt folgen:

Was mit Wolken.

Wie bereits erwähnt, mit folgender Technik: An Objektiven habe ich alles genutzt, was im Rucksack war und ein paar mal gewechselt. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich die X-T2 langsam und schleichend zu meiner Lieblingskamera entwickelt. Ich hatte fast nur sie im Einsatz. Obwohl sie ja eigentlich nur als Halter für das 55-200 dienen sollte.

Nachgearbeitet wie immer bei mir in Lightroom. ISO eigentlich immer bei 400. Verschlusszeiten von 1/60stel bis 1/250stel. Blenden zwischen 8 und 16.

Aus- und Eingang. Das ist aber nun wirklich das letzte Bild…

…nee doch nicht, eins ist noch da:

Hinter dieser Wand ist der Zabriskie Point versteckt.

Das war aber dann wirklich das allerletzte Bild, dachte ich…

…obwohl das hier auch noch schön ist.

…und das auch…

Fortsetzung folgt.

Neues aus Amerika

Das Death Valley von Dante’s View aus gessehen.

Es war mal wieder Zeit, in die Staaten zu fliegen, um Bekannte zu besuchen und ein bisschen herumzutouren, wie ich das immer tue, wenn ich dort mal bin.

Dieses Mal im Gepäck:

  • Zwei Fujis, die T2 und die Pro2.
  • Ein 4/10-24.
  • Ein 2,8-4/18-55.
  • Ein 3,5-4,8/55-200.
  • Drei passende Polfilter. Also ein 58er, ein 62er und ein 72er.
  • ND-Filter: 8 (Cokin), 64, 1000; die letzten beiden aus Glas und von Zomei.
  • Graduelle ND-Filter: 4 und 8 aus Kunststoff von Cokin.
  • Drahtauslöser.
  • Die Kameras bekamen je einen L-Winkel mit Arca- Schienen.
  • 5 Ersatzakkus.
  • Ladegeräte für vier Akkus.
  • Ein Togopod- Carbonstativ.
  • Ein Lenovo- Laptop.
  • Zwei USB-Laufwerke zu Datensicherung. Eines als SSD zum Arbeiten und eine 1TB-Festplatte.
  • Ein Hochleistungs- USB-Netzteil nebst einiger Kabel und einen Dreifachstecker für das Auto.
  • Natürlich ein Smartphone mit einer US-Simkarte im zweiten Slot, um sofort telefonieren zu können..
  • Unterwegs wurde das Ganze in einem Manfrotto- Rucksack transportiert.

Wie unschwer zu erkennen ist, habe ich das Ganze ziemlich strategisch organisiert. Es sind genug Akkus vorhanden und sie können ziemlich simultan nach- bzw. aufgeladen werden. Die Lader waren die bekannten USB-Billiggeräte, die sich an jedes Netzteil mit zwei Ampere Abgabeleistung anschließen lassen. Es handelte sich um ein Gerät für zwei Akkus und um zwei Einzellader.

Die Kameraakkus: Auch für T2 und Pro2 habe ich mir wieder günstige Chinaakkus beschafft. Und auch dieses Mal haben sie weitgehend so funktioniert wie die Originale.

Zwei Kameras machen Sinn, wenn man mit mehr als einem Objektiv in der Wüste arbeiten will(Staub!) und weil man so schneller arbeiten kann. Zusätzlich ist die Ausfalllwahrscheinlichkeit des Systems so geringer. Gleiches gilt so auch für die Festplatten: Wenn man nur eine davon hat, kann das schnell zu einem Problem werden. Die USB- Sticks sind dazu derzeit zu teuer und zu langsam, wenn der Fokus auf Kapazität und Geschwindigkeit liegen soll.

Was das Telefon angeht: UMTS/HSPA gibt es in den USA kaum noch. Ein günstiges Gerät mit zwei SIM-Slots kann man daher in der Praxis nur noch zum Telefonieren gebrauchen. Ich habe als Ersatz ein Highend- Auslaufmodell von Sony, das auch in den USA mit LTE funktioniert und das in dieser Form in Deutschland nur als Grauimport zu haben ist. Was das Netz angeht, ist AT&T immer noch die erste Wahl.

Der Mietwagen: Die richtige Wahl

Wenn man die USA besucht, braucht man ein Auto. Die Auswahl ist groß, also was tun?

Man kann immer über irgendwelche Preis- oder Reisesuchmaschinen gehen und sich so einen eigenen Überblick verschaffen: Ich hatte vom Kleinwagen in Gestalt eines Kia Soul, der in den USA aber zu Mittelklasse gehört, weil Fahrzeugklassen in den USA über das Innenraumvolumen definiert werden, bis zu einem Jeep schon einges dabei. Im Allgemeinen reicht für zwei Personen schon der Kia, der aber wegen seines Verbrauchs nicht die erste Wahl ist(in USA ca. 7l/100 km). Dieses Mal sollte es ein Toyota Corolla werden, der als der sparsamste Nichthybrid auf dem US- Markt gilt und schon die Maße eines ausgewachsenen hiesigen Mittelklassewagens hat. Das wurde aber nichts: Das einzige vorhandene Fahrzeug dieses Typs hatte einen Reifendefekt und wurde umgetauscht. Mitgenommen habe ich dann einen Nissan Sentra, der im Verbrauch aber ähnlich liegt(ca. 6l/100 km). Diese Verbrauchsdaten sind für die Strecke. In der Stadt steigt der Verbrauch bei beiden Fahrzeugen vor allem im Raum Los Angeles schnell auf 8-9l bei ungünstiger Verkehrslage. Zudem ist der Tank beider Fahrzeuge ausreichend groß, so dass man nicht alle 200-250 Meilen nachfüllen muss. Selbst den kleinsten Jeep kann man über Land dagegen nur mit mindestens 8-9 Litern fahren, bei einem Verbrauch in der Stadt, der entsprechend höher ist. Fährt man wirklich „Hardcore“, also etwa 200-250 Meilen pro Tag oder 4500 Meilen in drei Wochen, stehen da etwa 450 Liter einem Verbrauch von 600-650 Litern gegenüber, wenn man das kleinste SUV mietet. Auf die ganze Tour macht das in Kalifornien immerhin rund 150-200 Dollar aus, je nach aktuellem Benzinpreis. Vom Umweltaspekt mal ganz abgesehen…

Der Flug

Mein Flug ging ab Hannover. Die Anfahrt habe ich einfach mit dem Auto erledigt und das gute Stück auf einem bewachten Parklplatz in Hannover abgestellt. Dieses Mal habe ich die Lufthansa mit Gegenwart und Geld beehrt und hatte einen Codeshare- Flug mit Swiss. Hin ging es mit Swiss über Zürich, wie auch schon beim letzten Mal und zurück über München mit der Lufthansa. Zu den Flügen kann man nicht viel sagen. Das war alles soweit in Ordnung; und die Sitze in der Holzklasse sind bequemer als gerne kolportiert wird. Die Lufthansa- Maschine war übrigens deutlich älter als die von der Swiss: Es handelte sich um einen Airbus A340-600, der um die 15 Jahre alt sein sollte. Eine Sache ist mir in Hannover noch ganz beiläufig aufgefallen: Ich war einer der Letzten beim Boarding, weil der Aufenthalt in München nur sehr kurz war. Ich musste mich also ein bisschen beeilen. Allerdings war mein Koffer in Hannover einer der ersten, die auf dem Baggage- Claim herumfuhren. Er war sogar schneller als sein Besitzer. Beim Zoll war alles problemlos. Ich hatte einfach nichts neues eingekauft, weil der Koffer wegen der in höheren Lagen notwendigen Winterkleidung schon fast voll gewesen ist. Also ging ich durch den grünen Ausgang.

Bei der Immigration in USA war alles problemlos wie immer: Zum ESTA-Automatenkasino, Pass einlegen, ein paar Fragen nochmals bestätigen und ab zur manuellen Kontrolle. Dort wird abgestempelt und das war es dann auch schon. Wie auch in Europa: Schengen- Reisende können die Passkontrolle auch an einer automatischen Schleuse vornehmen, was deutlich schneller geht. Der persönliche Kontakt fehlt da zwar ein bisschen, aber auch das geht ohne Probleme.

Lenovo- Notebooks

Ich hatte dieses Mal einen Lenovo- Notebook mit separatem USB- Netzteil und einem proprietären Ladekabel dabei. Wie ich ausgerechnet unterwegs herausfand, sind diese Kabel bruchanfällig. Ich bin trotzdem zurechtgekommen; aber die Wahrscheinlichkeit eines Totalversagens steigt natürlich mit jedem Tag, an dem man das Kabel wieder ein bisschen hinfummeln muss. Wer so ein Gerät hat, sollte also darüber nachdenken, Ersatz mitzunehmen, weil solche Dinge irgendwo in der Wüste nur sehr schwer zu bekommen sind und, wenn doch, eine Menge Geld kosten können. Als Reservekabel kann man sich auch etwas zum Billigpreis aus China beschaffen. Es muss primär nur die Reise überstehen.

Bei einigen anderen kann das aber so auch passieren. Das ist halt der Preis für die kompakte Steckdose.

Der Plan.

Diese Tour war anders als meine anderen. Ich wollte zuerst so vorgehen:

  1. Death Valley. Der Grund liegt darin, dass viele Leute da durchfahren, aber keiner wirklich anhält.
  2. Eastern Sierra: Verschoben auf das nächste Mal. Die Zeit reichte schlicht nicht. Einige wenige Bilder von der Durchreise gibt es aber trotzdem noch.
  3. Yosemite: Das ist der Ort, an dem man seine ganzen Ferien verbringen kann, ohne an gute Bilder zu kommen. Manchmal aber doch. Ich wollte einfach mal über den Tioga Pass und habe es dieses Jahr endlich hinbekommen. Aber noch keine Top- Bilder.
  4. San Simeon: Günstige Hotels nahe der Pazifikküste. Zwischenstation.
  5. Highway One: Auch den habe ich nochmal von Monterey bis Lompoc abgefahren, musste dann aber zu meinen Leuten nach Hemet, die auch noch auf dem Programm standen. Ein paar witzige und interessante Bildchen sind dort auch entstanden.
  6. Point Lobos: Bin mal wieder dagewesen. Auch dieses Mal war es sehr interessant. Vor allem war ich dort, um ein paar nicht so tolle Bilder neu zu machen. Einiges davon ist auch gelungen.
  7. Joshua Tree: Im letzten Jahr habe ich vier Tage dort verbracht; dieses Jahr nur zwei und trotzdem einige interessante Bilder.
  8. Anderes in Utah und Arizona wird auf der nächsten Tour besichtigt. Ich habe immer noch den Zion National Park auf der Liste und das Monument Valley habe ich auch noch nicht gesehen. Und dann gibt es in Wyoming und Montana auch noch den Yellowstone- Nationalpark, der fast noch schöner als Yosemite oder Point Lobos sein sollte. Ich überlege gerade, wie ich das in die nächste Tour integrieren kann.

Die erste Station wurde auf dieser Tour das Death Valley.

Mehr ist in Arbeit…

 

 

 

 

Gray Drama: ND- Filter

Gruppenbild. Links ein Cokin ND2- Verlaufsfilter und rechts ein Zomei ND1000

Wer Landschaften fotografiert, kommt irgendwann auf den Gedanken, dass es Sinn machen könnte, sich mit einigen ND- Filtern einzudecken. Man braucht in diesem Gebiet die längeren Verschlusszeiten öfter, als man sich das im Allgemeinen vorzustellen vermag. Ein Absenken der ISO ist nur begrenzt möglich; gleiches gilt für das Schließen der Blende. Ein Grund kann das Vermeiden des Einfrierens einer Bewegung sein (z.B. Wasser jeglicher Art). Ein weiterer die Betonung des Himmels und wiederum ein anderer Grund kann das Reduzieren von Kontrasten sein. Bei den letztgenannten Gründen sind wir aber schon bei den partiellen Graufiltern, die man ganz allgemein (Grau-) Verlaufsfilter nennt.

Im Studio verhält sich das ähnlich. Wer in erster Linie Produktfotos macht, hat andere Anforderungen an das Blitzsystem als jemand, der vor allem Portraits macht. Vor allem für die Leistung der Blitzanlage gilt das. Ein 500 WS- Kompaktblitz kann für Sachfotos unter Umständen gut ausreichen, wenn man das Ganze, wie mittlerweile üblich, mit einer Kleinbild- oder Mittelformatkamera macht. Wenn man mit dem selben Gerät ein Portrait aufnehmen will, kann das schon viel zu kräftig sein, wenn man noch ein bisschen mit der Schärfentiefe spielen will oder muss. Auch hier kommen solche Filter zum Einsatz.

Für meine Großbildkamera habe ich seit einigen Jahren ein Cokin- System in Gebrauch, das aus genau vier Filtern besteht: Je einen Rot- Gelb- Grün- und Orangefilter. Die Filter sind quadratisch mit 85 mm Kantenlänge und aus Kunststoff. Diese Filter passen gerade noch auf mein dickstes Objektiv für dieses Format, ein Symmar 5,6/300 mit einem 82mm- Filtergewinde. Wenn man die Bilder auf 70/100 vergrößert, fällt der Auflösungsverlust noch nicht ins Gewicht. Wir haben bis hierher, von einem Negativfomat von 9×12 cm ausgehend, immerhin auch nur etwa um den Faktor 8,33 vergrößert. Wenn man so einen Filter an eine Kleinbildkamera setzt, liegt der Faktor schon bei etwa 28 und bei einem APS-Sensor ergibt das schon eine knappe 42.

Die 85er Filter sind allerdings im Normalfall nur bis etwa 72mm Filterdurchmesser wirklich verwendbar, wenn man nicht mit wirklich extremen Weitwinkeln arbeitet. Deshalb funktioniert z.B. das 85er System auch noch am Symmar, das im 4×5″/9×12- Format als leichtes Telobjektiv dient. Bei den kürzeren Brennweiten dort sind die Filterdurchmesser deutlich kleiner: Das 150er Symmar für meine Zigarrenkiste hat z.B. nur einen Filterdurchmesser von 49 mm. An einer größeren Kamera ist das so vermutlich kaum noch nutzbar.

Gehe ich weiter und sehe, dass z.B. mein Fujinon XF 1:4/10-24 schon einen Filterdurchmesser von 72mm und eine kürzeste Brennweite von 15mm (in Kleinbild gerechnet) hat, muss der Filter deutlich größer werden. Sinnig erscheint als Minimum nur noch ein 100mm- System.

Das Fazit daraus ist, dass man eher konservativ denken und ein deutlich höherwertiges System anschaffen sollte oder, wie man das als Amateur eigentlich immer tut, Kompromisse eingehen muss. Kunststofffilter sind systembedingt kratzempfindlicher. Und wenn der Abbildungsmaßstab und daraus resultierend die Brennweiten kleiner werden und die daraus erwachsende Schärfentiefe zunimmt, können sich diese Kratzer negativ auf das Ergebnis auswirken. Zuerst im Kontrast durch Reflexionen, und wenn es mehr oder tiefere Kratzer werden, auch in der Auflösung des Bildes. Man sieht das erst nach einiger Zeit der Nutzung und, wenn der erste Kratzer drauf ist, auch nur im direkten Vergleich. Zudem halten diese Filter nicht so lange wie Glasfilter: Unter UV- Licht können sie mit der Zeit trüb werden. Trotzdem kann es sinnig sein, sich solche Filter anzuschaffen, wenn man sie als etwas sieht, das man „opfern“ will oder in Situationen arbeitet, in denen Glasfilter zu bruchanfällig oder zu teuer sind. Flugreisen können so ein Grund sein. Wobei man dieses Problem allerdings mit Hilfe der Transportverpackung lösen kann.

Glasfilter sind im Allgemeinen deutlich teurer als ihre Gegenstücke aus Kunststoff, wenn man sich die Mühe macht und ein bisschen nach Preisen sucht. Das gilt bei hochwertigen Filtern aber nicht immer. Lee- Filter, um ein Beispiel zu nennen, sind teurer als die günstigsten Glasfilter. Das System an sich erfreut sich aber eines sehr guten Rufs und richtet sich in erster Linie professionelle Fotografen. Andere wiederum, die auch Glasfilter im Programm haben, verkaufen sie deutlich teurer als ihre Gegenstücke aus Kunststoff. Bei Cokin z.B. kann man ein Kunststoffkit aus drei ND- Filtern mit 100mm Kantenlänge ab etwa 80 Euro plus Halter haben. Aus Glas kostet ein einziges Exemplar im Handel aber 150-180 Euros in der gleichen Größe. Die Zielgruppe ist eine andere: Kunststoff ist für Amateure gedacht und Glas für Pros. Ich habe also mit den günstigen Cokins angefangen, um an einem Punkt zu stehen, von dem man weitergehen kann.

Graufilter sind zudem häufig nicht farbneutral. Bei reinen Grauflitern kann man das meistens über den Weißablgleich korrigieren. In der Regel wird mit steigender Dichte ein mehr oder weniger deutlicher Magentastich sichtbar, der zumindest bei den „vollen“ Filtern sehr gut in der Nachbearbeitung korrigiert werden kann. Bei den graduellen Filtern gestaltet sich das mit zumehmender Dichte der Filter schwieriger, ist aber meistens bis 0,9(Drei Stufen Verlängerungsfaktor) noch vertretbar.

Die Qualität

…fängt schon bei den Haltern an. Ich habe zwei Modelle besorgt. Ein Exemplar von Cokin und eines von Zomei. Besser ist der Cokin. Beim Zomei neigen zumindest die Cokin- Filter dazu, sich zu verklemmen. Man kann die Filter in den Cokin- Halter definierter einsetzen, weil eigens dazu ein paar bewegliche Stifte am Halter vorhanden sind. Zudem ist der Cokin- Halter deutlich besser verarbeitet. Wer Geld sparen will, kann das bei den Gewindeadaptern tun. Deren Maße sind identisch. Man kann da auch zur Billigversion greifen. Wer mehr Geld ausgeben will, kann das tun. Die Filter passen auch zu Systemen von Formatt, Lee, NiSi und anderen Anbietern und sind damit untereinander austauschbar.

Über die Fertigungsqualität der Filter selbst kann ich bei beiden Herstellen nichts schlechtes sagen: Der ND 0.9 ist aus Kunststoff und von Cokin und die beiden anderen ND- Filter (1,8 und 3,0) sind aus Glas und kommen von Zomei. Relevant werden die Farbverschiebungen erst bei wirklich großen Dichten. Zumindest bei der Maßhaltigkeit ist das einfach: Es passt oder eben nicht.

Die Probleme liegen in erster Linie bei den Kameras: Wenn man den ND 3(also Verlängerungsfaktor 1000) benutzt, kann man sehr schnell an Belichtungszeiten im Minutenbereich kommen. Das führt nicht nur zu Farbverschiebungen, sondern bei Belichtungszeiten über etwa einer Minute auch zu Rauschen auf dem Kamerasensor in einem Ausmaß, das zumindest bei CCD- Sensoren wie dem der Pentax 645D, mit der ich die ersten Testbilder gemacht habe, kaum noch unter Kontrolle zu bekommen ist. Im Klartext: Man muss sich zumindest bei dieser Kamera ein bisschen einschränken, was das angeht.

Zudem funktioniert bei so langen Belichtungen der eingebaute Belichtungsmesser und damit die Belichtungsautomatik der Kamera nicht mehr. Man muss also selbst rechnen und zudem zumindest beim ND3 noch einen Zuschlag von etwa einer halben bis einer Blende geben, um an halbwegs korrekt belichtete Bilder zu kommen.

Genug geredet

…und Butter bei die Fische. Die ersten Experimente bestätigen das oben Gesagte: Wenn die Dichte des Filters zunimmt, entsteht ein Magenta- Farbstich. Auf der anderen Seite scheint zumindest die Nikon D800, für die das Kit primär gedacht ist(An den Fujis habe ich das noch nicht testen können) den Farbstich über den (automatischen) Weißabgleich sauber auszukorrigieren.

Probiert habe ich es mal mit ein paar HDRs und mal wieder mit einigen Bildern von der Oker bei Goslar, unterhalb der Okertalsperre. Die derzeitige Dürre führt allerdings nicht zu großem Wasserfluss, so dass ich hier nur etwas mit weniger Wasser zeigen kann.

Mit den HDRs geht es los.

Das Originalmotiv. Nikon D800.

Man kann sehr schön sehen, dass das Bild eigentlich sterbenslangweilig ist und ungleichmäßg belichtet erscheint. Hier ist das so gewollt. Was also tun?

Man nehme also den 1000er und den graduellen 8er Filter und belichte das erste Bild äußerst knapp, so dass die Sonne gerade keine Zeichnung mehr hat; sprich, dass die Lampe gerade „ausgefressen“ erscheint. Dann startet man mit einer ganzen Belichtungsreihe, bis die hier grauen Wolken erst schwarz und am „langen Ende“ weiß erscheinen.

Das erste Ergebnis ist das hier:

Das erste HDR. Zusammengesetzt aus fünf Aufnahmen.

Das zweite sieht so aus:

Das zweite HDR: Das ganz dunkle Bild wurde weggelassen und ein fast weißes hinzugefügt.

Was man nun zeigt, ist Geschmackssache. Klar ist aber, dass die Belichtungszeit mit dem 1000er Filter schon bei über einer Minute lag und dass damit auch das Gras und damit eigentlich das gesamte Bild unscharf werden. Die Bilder sind auch nicht dazu gedacht, irgendeinen künstlerischen Wert zu erzeugen, sondern dienen hier nur der Sichtbarmachung dessen, was hier besprochen wird.

Die Oker unterhalb der Talsperre. 15 Sek. bei Blende 16 und ISO 200. Mit einem alten Nikkor 4/80-200.

Das Bild oben ist mit dem ND64 von Zomei entstanden. Aus meiner Sicht sind die Farben sehr neutral und Auflösungsverluste lassen sich hier auch in der 100%- Ansicht nicht identifizieren.

Auch die Oker. 15 Sek. bei Blende 16. ISO 200. Mit einem alten Nikkor 3,5-4,5/35-105. Auch mit dem ND64- Filter.

Zur Technik: Die Kamera war eine Nikon D800. Die Objektivdaten stehen jeweils unter den Bildern. Alles von einem kompakten Reisestativ aus Carbon, wie es bei so langen Zeiten eben üblich ist. Bearbeitet wurden die Bilder in Photoshop Elements 13.

 

 

Auch mal anders: Altglas an Nikon D800

Teil der „Beute“: Die D800 mit dem 4/25-50

Dem Forschungsdrange und meinem Interesse an maximaler Qualität bei möglichst geringem Gewicht ist mal wieder eine neue Idee entsprungen.

Ich plane für diesen Herbst wieder eine Tour in die USA, die mich sowohl nach Yosemite als auch in das immer noch nicht vertiefte Death Valley führen soll. Die Pentax 645D erwies sich 2017 als Hilfsmittel für meinen nach einem Unfall noch steifen linken Arm als sehr hilfreich. Die Qualität des Geräts ist nach wie vor toll, aber das Ganze ist auch ziemlich schwer. Ich hatte 9 Kg im Rucksack. 8 davon wog die Kamera mit drei Objektiven.

Das Fuji- Gerät ist ebenfalls toll; aber es erscheint mir bei meinen mittlerweile sehr abgehobenen Qualitätsvorstellungen doch schon als die Untergrenze(Dabei ist das Zeug  eigentlich exzellent!), weil es mir mittlerweile zu wenige Pixel sind. Mittelformat macht halt süchtig.

Die Suche nach einem Digitalrückteil mit vielen Pixeln und einer Großbildkamera fällt flach: Das ist einfach zu teuer. Schon, weil man nicht nur die Kamera braucht, sondern auch Objektive, die die ausgerufenen 60-80 Megapixel auch auflösen können.

Der beste Kompromiss schien mit daher eine Nikon D800 zu sein. So weit. So schön. So gesucht.

Bis ich dann mal Glück hatte und eine fand. Mit einem zusätzlichen Batteriepack, etwa 50.000 Auslösungen auf dem Buckel(also nicht zu alt!) und drei Akkus sowie einer 32GB-CF-Karte drin. Dazu noch zu einem guten Preis.

Das Problem ist bekanntlich nicht der Sensor; der ist ohne Zweifel gut. Auch mit den 36 MP und trotz des technologischen Alters der Kamera. Die Schwierigkeit liegt eher bei den Objektiven, wie sich schon mal bei meiner seligen Canon 5D2 gezeigt hat. Die Nikon ist da natürlich noch verschärfter unterwegs, weil die lineare Auflösung der Optiken noch einmal um den Faktor 1,41 größer sein muss, wenn sich die Anzahl der Pixel auf dem Sensor verdoppelt. Hier ist es zwar nicht ganz so viel, aber wenn man bedenkt, dass auch teures Glas gewisse Probleme hat, wird deutlich, worum es geht. Man kann es auch anders ausdrücken: Wer zu schlecht kauft, produziert in erster Linie mehr Datenmüll, aber nicht zwangsläufg auch mehr Auflösung.

Ich bin also den Weg gegangen, den man am besten geht, wenn man günstig an Qualität kommen will und der von der Pentax 645D schon bekannt ist: Man suche nach Altglas, das zudem hochwertig ist.

Alte Nikon-AI- Objektive ab Baujahr 1977 sind an der Kamera problemlos mit Zeitautomatik verwendbar; noch älteres kann man eventuell noch umrüsten lassen, wobei diese Phase aber vorbei sein dürfte. Was zu tun ist, ist Sucharbeit.

Meine gedachte Ausrüstung sollte etwa so aussehen:

  • Irgendwas im Normalbereich von 28 oder 35 bis etwa 105 mm.
  • Dazu ein Telezoom im Bereich von etwa 80-200 mm.
  • Und ein Weitwinkel ab etwa 24mm, das auch ein Zoom sein kann.
  • …und natürlich die Kamera.
  • Zu guter Letzt: Weil es Altglas ist, sollte das Glas nicht mehr als etwa 300 Euro kosten.

Das wurde die Jagdbeute von einem sattsam bekannten Versteigerer:

  • Ein AIS- Nikkor 1:3,5-4,5/35-105mm in Quasi- Neuzustand.
  • Ein etwas schrundig aussehendes AIS 1:4/80-200. Dafür war es sehr billig und mechanisch in Ordnung.
  • Und zu guter Letzt ein gut erhaltenes 1:4/25-50, an dem noch ein ebenfalls gut erhaltener Nikkormat FT-3 hing. Dem Nikkormaten nach sollte es ein AI aus den 1970ern sein, das zudem sehr selten ist und zudem für relativ hohe Preise angeboten wird. Auch hier konnte ich vergleichsweise günstig einkaufen.

Gruppenbild mit Deckeln. Man achte auf das Schraubmodell links, das zum 25-50 gehört.

Anderen Webseiten zur Folge sollte das zusammengekaufte Zeug die qualitative Königsklasse darstellen. Nikon- Objektive wurden demnach in früheren Zeiten sehr auf Schärfe gezüchtet, was dem Sensor der D800 entgegenkommen sollte.

Ein weiterer Vorteil liegt in den eher kleinen Filterdurchmessern, was die Anschaffung zusätzlich günstiger macht und zudem erlaubt, mit einem kleineren Filtersystem von Cokin auszukommen. Die Rede ist hier vom 85mm- System. Ich habe das mit meinen Großbildkisten im Gebrauch und muss das eigentlich nur mit einem Satz Verlaufsfilter ergänzen und mir passende Graufliter anschaffen. Zudem lagert hier ja schon einiges im Fuji- Koffer, das man auch dafür hernehmen kann. In diesem Fall ist auch das einfach: Man braucht 52-, 62- und 72mm- Filter oder passende Adapter zum Cokin- System.

Auf der Negativseite muss man auch vermerken, dass die Handhabung von Pol- und Verlaufsfiltern nicht ganz so einfach ist, weil sich die Filtergewinde bei alten Zooms in aller Regel beim Fokussieren mitdrehen. Aber bei dem Preis muss man eine Konzession machen.

Was die Kompatibilität angeht, sollte mit den AIS- Gläsern auch die Blenden- und Programmautomatik nutzbar sein und mit dem AI-Glas nur die Zeitautomatik. Mir genügt das.

Gehen wir mal ein bisschen ins Detail

Was den tatsächlichen Zustand der Objektive angeht, habe ich anscheinend ein bisschen Glück gehabt. Im Normalfall haben ältere Schiebezoom- Nikkore die Eigenschaft, dass sich die Brennweite verstellt, wenn man den Zoomring nach vorn schiebt und das Objektiv um mehr als etwa 45° neigt. Das konnte ich so nicht feststellen. Ein 4,5/80-200 aus den 1970ern, das sich vor Jahrzehnten mal in meinem Besitz befand und hervorragend war, hatte diese Eigenschaft noch. Ein gutes Exemplar dieses Objektivtyps aufzutreiben, erwies sich allerdings als so gut wie unmöglich. Eigentlich wäre das mein Favorit gewesen.

Also gilt hier: Die beiden Schiebezooms machen in der Beziehung keine Probleme und erzeugen bei Benutzung nur die normalen Geräusche.

Was die Blendenringe angeht: Beim 25-50 und dem 35-105 sind sie leichtgängig; beim 80-200 ist er ein bisschen hakelig.

Der Rest ist wie schon erwähnt: Das 35-105 ist in der Tat neuwertig; das 25-50 würde ich als „leicht gebraucht“ bezeichnen und das 80-200 wurde offensichtlich schon sehr stark genutzt.

Was man aber im Hinterkopf behalten sollte, ist der Umstand, dass das Telezoom damals eher eine Profilinse war und aus den frühen 1980er Jahren stammt. Mit anderen Worten: Das gute Stück ist auch schon 35 Jahre alt.

Das 25-50 wurde vergleichsweise kaum genutzt. Es dürfte aus der ersten AI-Generation sein, die 1977 eingeführt wurde und dementsprechend rund 41-42 Jahre alt sein und ist damit das älteste im Trio.

Ähnlich lagert sich das beim 35-105. Dieser Brennweitenbereich ist heute sehr verbreitet, war aber zur Bauzeit(frühe 1980er Jahre) dank einiger Billigproduzenten sehr verrufen. Die Zielgruppe waren typische Amateure, die nach etwas Universellem suchen. Das mit der guten Auflösung dieser Gläser von Nikon ist eher eine Entdeckung der heutigen Zeit. Der Zustand war entsprechend: Wahrscheinlich wurden nur wenige Filme damit belichtet und dann verschwand es aus irgendeinem Grund in irgendeinem Schrank. Im Klartext: Es ist praktisch neuwertig.

Mehr weiß ich allerdings erst nach dem ersten Einsatz der Objektive.

 

 

 

 

Öfter mal was Neues -Das 4/300 für die Pentax 645D

Wie in einem anderen Beitrag schon erwähnt, habe ich mir den Luxus eines 300mm- Teles geleistet. Das Teil ist gebraucht; das Baujahr aus den 1980ern und es ist dem entsprechend das manuelle 4/300. Angetestet ist es bereits.

Die Bildqualität entspricht den anderen 645er Linsen, die ich allesamt für gut halte, wenn man sie nur bis 22 und eventuell 25 abblendet, weil sich bei der kleinsten Blende 32 eine deutliche Beugungsunschärfe breitmacht, die man auch schon bei geringeren Maßstäben auf dem Computermonitor recht deutlich erkennen kann.

Insofern also nichts Neues.

Probleme

Das Glas wiegt etwa 1,3 Kg und ist damit annähernd so schwer wie die Kamera. Durch die Länge wird die Kombination mangels Stativschelle am Objektiv ziemlich kopflastig und daher auch schlecht auf einem Leichtbaustativ aus Carbon einsetzbar. Man denke dabei an die Hebelwirkung, die Vibrationen durch Wind oder einfach nur den Verschluss noch verstärkt. Die Vibrationen des Auslösevorganges kann man durch die Spiegelvorauslösung schon sehr effektiv unterdrücken. Aber der Rest kann trotzdem zu vermeidbaren Unschärfen führen.

Allerdings ist das aus meiner Sicht keine wirkliche Schwäche, sondern etwas, das sich kompensieren lässt. Das kann man mittels einer höheren Gesamtmasse der Stützkonstruktion tun (also durch ein wesentlich schwereres Stativ) oder durch einen günstigeren Schwerpunkt der Kamera/Objektivkombination.

Wer das Objektiv mit auf eine Flugreise nehmen will und dank der Holzklasse durch die mittlerweile ziemlich restriktiven Gepäckbestimmungen der Fluggesellschaften eingeschränkt ist, hat nur die Möglichkeit, an einem günstigeren Schwerpunkt zu arbeiten, mit dem Gewackel zu leben oder zu verzichten.

Was tun, sprach Zeus; Nero hat Husten…

Der Versuch, das Objektiv durch den 2x- Telekonverter am FA 4,5/80-160 zu ersetzen, erwies sich als Fehlschlag, weil eine zweifache Brennweitenverlängerung mit diesem Konverter zu einer Halbierung der linearen Auflösung führt. Mit anderen Worten: Die reale Auflösung des Systems sinkt von knapp 40 auf rund 10 Megapixel. Das ist ein Wert, der vor zehn Jahren zwar hochwertig war, aber für ein System, wie das Pentax eines ist, sicher inadäquat niedrig ist. Man sollte also zu einem Objektiv greifen und auf Behelfslösungen verzichten. Ob man die Autofokus- oder die manuelle Variante verwendet, ist eher eine Frage dessen, was investiert werden soll als eine Frage der Qualität. Gut sind beide Varianten. Und für Landschaftsbilder reicht die manuelle Variante. Es ist schließlich mindestens einmal bewiesen worden, dass der Fluchtinstinkt von Bäumen, Felsen und Gebäuden zumindest tendenziell gering ist. Ordentliches Fokussieren ist auf der Mattscheibe der 645D sogar ohne Fokus- LED möglich und daher steht dem nichts im Wege.

Klar ist damit, dass der Schwerpunkt eines derartigen Objektivs an der 645D ungünstig ist. Klar ist auch, dass Pentax keine Stativschellen dafür im Angebot hat und klar wird daraus, dass man zu einer Art europäisch- chinesischer Zusammenarbeit kommen muss.

Am Tubus ist genug freie Länge vorhanden, an die man eine Stativschelle klemmen kann. Aber es gibt keine genau passenden Exponate, die man ohne weiteres daran befestigen kann. Man muss also auf etwas ausweichen, das man irgendwie passend machen kann; sei es durch Adaptierung mittels einer Art Füllung oder durch Materialabtrag an der Schelle.

Als Rückschluss: Trägt man von der Schelle Material ab, leidet die Tragfähigkeit und man muss eine neue Polsterung auf das Metall bringen. Ist die Schelle nur wenig zu groß, kann man sich mit etwas mehr Polsterung behelfen.

Einfacher als ein Materialabtrag ist es immer, so etwas aufzupolstern und den Rest der Schelle zu lassen, wie er ist. Ergo:

Nichts geht über Hochtechnologie…

Die Stativschelle, hier „modifiziert“ für die geplante Versuchsreihe.

Oben im Bild kann man das erste Ergebnis schon mal bewundern. Die Lösung ist einfach: Einen Pappstreifen auf das innere der Schelle legen und mit Isolierband fixieren. Wer hätte das gedacht. Das Ganze sitzt zumindest im Studio schon mal bombenfest.

Die 645D mit dem 4/300, optimiertem Schwerpunkt und noch nicht optimierter Postition der Stativschelle.

Ausbalanciert sieht das dann ungefähr so aus wie auf dem Bild oben. Es wird klar, dass wo das Problem liegt. Die Kamera kippt auf die Nase, wenn man diese Kombi mittels des Stativgewindes der Kamera auf dem Dreibeiner anbringt.

Für Neugierige: Aufgenommen wurden diese Bilder mit einer Samsung NX3000. Die Kamera stand auf einem Plaubel- Stativ. Der Kugelkopf ist von Cullmann.

Draußen

Auf einem Slik Pro 780 habe ich das dann mal in der freien Wildbahn angetestet. Es geht darum, einen günstigen Schwerpunkt zu haben, um die Last auf alle drei Beine des Tragtiers zu verteilen und zum anderen darum, den Status der Stabilität nach der Auslösung einer Vibration so schnell wie möglich wiederherzustellen.

Mein pseudowissenschaftlicher Test sagt, dass das in der Tat funktioniert. Wenn die Stativplatte unter der Kamera sitzt, schwingt das Stativ etwa 5-6 Sekunden nach, mit der Platte unter der Schelle etwa drei. Damit hat man dann auch schon mal eine Wartezeit für die Spiegelvorauslösung, die man immer einhalten sollte, wenn der Dreibeiner kein Schwergewicht wie mein altes 075er Manfrotto ist. Es stehen hier allerdings auch die 6 Kg Manfrotto versus drei Kg Slik im Raum.

So Nicht!!! Hier als Demonstration. Gemacht mit einer Sony RX100III.

Die ersten Versuche sagen, dass der Ansatz funktioniert. Hier mal eines der ersten Bilder, die ich dieses Jahr überhaupt gemacht habe.

Ausgebrochener Ast. In Peine. Mit dem 4/300; Blende 16 bei 1/25stel Sek.

Weil es so schön war und das Wetter und die Zeit nun endlich mal zusammenpassten, gibt es noch ein paar mehr, allerdings aus anderem Glas. Wie meistens, war es das 45-85, das dieses Mal wieder herhalten durfte.

Baum, wie unschwer zu erkennen ist. Mit dem 45-85 bei 85mm, Blende 29 bei 1/80stel Sek.

Noch ein anderes Bild, auch nicht aus dem 300er, dessen Stativschellentest ohnhin nur ein Anlass war, mal rauszufahren und Bilder zu machen.

Baumgruppe in Peine. 1/40stel Sek. bei Blende 25. Mit dem 45-85.

Einen habe ich noch im Angebot. Vom selben Baum wie am Anfang, aber mit einem anderen Ausschnitt.

Nochmal vom selben Baum. Auch mit dem 45-85. 1/30stel Sek. bei Blende 20.

Zu Technik: Wie der Titel dieses Artikels schon sagt, wurde alles mit der 645D und vom Dreibeiner aufgenommen. Wegen des Lichts bei ISO 400. Nachgearbeitet wurde wie eigentlich immer in Lightroom 6.8 und Photoshop Elements 13.

 

Die 645D und der Zweifach- Konverter- Test

Auf der Suche nach einer günstigen Möglichkeit, die Brennweiten meiner Objektive zu verlängern und gleichzeitig nicht zu viel Mehrgewicht mit mir herumzuschleppen, habe ich mal über die Lösung „Telekonverter“ nachgedacht und mit so ein Teil zugelegt. Es geht hierbei immer wieder um die Handgepäcktauglichkeit(Gewicht), die bei solchen Kameras ohnehin schon eingeschränkt ist.

Das Gute daran war, dass ich ihn für sehr wenig Geld und eine geringe Zollgebühr aus Kanada schicken lassen konnte: Gekauft, bezahlt und nach einer Woche kam der Paketbote mit dem Teil bei mir vorbei.

Das Schlechte daran ist, dass man mit diesem Konverter geschätzte 50% seiner linearen Auflösung verliert. Rechnet man das auf den Sensor um, heißt das, dass von den knappen 40 MP der 645D nur noch rund 25%, also etwa 10 MP zur Verfügung stehen. Das bedeutet auch, dass man größere Abzüge als etwa 50/60 eigentlich vergessen kann. Dann wird das für das geübte Auge bereits deutlich sichtbar.

Hier mal drei Bildchen:

Birke bei Peine. Ohne Konverter. Mit dem 45-85, Blende 10 bei 1/100stel Sek., ISO 400.

100%iger Crop aus dem obigen Bild.

Hier ein Ausschnitt mit dem Zweifach- Konverter. 100%- Crop.

…Der Crop dazu. Mit Konverter. Blende 22 bei 1/13tel Sek.

Die letzte Aufnahme war übrigens die schärfste, das ich aus diesem Konverter herausholen konnte: Nur verhalten abgeblendet, Stativ, Kabelauslöser, Spiegelvorauslösung, ziemlich windstill und Sonnenschein.

Ganz genau kann man das hier nicht darstellen und wissenschaftliche Gültigkeit besitzt dieser Versuch aufgrund der Herangehensweise auch nicht. Aber man kann schon mal deutlich sehen, wo das Problem liegt.

Angetestet hatte ich das Teil eigentlich schon auf meiner diesjährigen Tour in die USA; allerdings war ich aufgrund des mitgenommenen Carbonstatives nicht sicher, ob das Staiv wackelt oder der Konverter wirklich derartig große Leistungsverluste verursacht.

Meiner Ansicht nach verschlimmbessert dieser Konverter die wirklich guten Pentax- Optiken in einem Ausmaß, dass ich nicht einmal als Amateur wirklich bereit gewesen wäre, das so zu akzeptieren, wenn ich das Teil neu gekauft hätte. Habe ich aber nicht.

Am Ende zeigt sich auch hier wieder, dass man eigentlich nicht mit den Konvertern arbeiten sollte. Hier macht das nicht einmal als Notfalllösung wirklich Sinn. Wenn man allerdings auf Film schießt, kann das wiederum anders aussehen, vor allem, wenn man mit eher grobkörnigem Material arbeitet und das auch noch in Rodinal entwickelt.

Es ist also immer noch wie weiland zu Analogzeiten: Wer Qualität und Tele will, muss schleppen. Ich habe am Ende nach einiger Sucherei ein gebrauchtes manuelles 4/300 von jemanden erworben, der auf Autofokus steht und Geld brauchte.

Nicht ausprobiert habe ich allerdings den 1,4-fachen, der dem Vernehmen nach besser sein soll. Da habe ich nur sehr bescheidene Erfahrungen aus Analogzeiten, während derer ich kurzzeitig einen Sigma- Konverter an einem Nikon- Telezoom benutzt hatte.

 

 

 

Joshua Tree National Park

Schon hinter der Ausfahrt. Blick auf Twentynine Palms.

Die Arbeit(wann man das so nennen will) mit einem Spielzeug wie der Pentax 645D fordert es immer wieder heraus: Man wird, gerade, wenn man in früheren Zeiten mit Größerem gearbeitet hat, immer wieder verführt, Bilder in SW zu machen und diese zu zeigen. Der Grund liegt einfach darin, dass man das schon immer so gemacht hat. Also  in der Bildaussage.

Kurz und bündig: SW ist immer schick, wenn man es richtig macht und daher wird auch hier einiges in SW sein. Hier mal ein Beispiel, das in Farbe wirkungslos gewesen wäre.

Ast in SW.

…und eine Übersicht.

Übersicht.

Wer schon mal dort war, dem wird es aufgefallen sein. Der ganze Park liegt eigentlich in einer Wüste und er ist grün. Sowas ist selten und nach ein paar dürren Jahren auch notwendig. Normalerweise ist der Park um diese Zeit(Ende April) schon knochentrocken und die Sträucher sind eher schwarz als braun. Ein anderer Aspekt ist das Wetter: Man kann zum Zeitpunkt der Buchung, also ein paar Monate vor Abreise, nicht vorhersagen, wie es wird und ist. Lightroom musste dieses Mal also ein bisschen arbeiten, um bessere Kontraste und ein bisschen Leuchten in die Bilder zu bekommen. Zudem war die Kamera bei obigen Bildern noch beim „Ersten Tausend für die Tonne“, und damit noch in der Einschießphase, die auch erstmal erledigt sein will.

Ein Joshua Tree. In SW.

Ich hoffe aber, dass das Gesehene auch „rüberkommt“. Die nächsten Bilder sind etwa zweieinhalb Wochen und rund 1700 Aufnahmen später entstanden. Die Kamera musste also durchaus ein bisschen arbeiten. Wie auch der Mietwagen. 5500 Meilen habe ich dieses Mal zurückgelegt.

Felsen. Was auch sonst.

Die Bilder zeigen natürlich das, was es dort zu sehen gibt, nämlich Felsen.

Übrigens hat nicht nur Point Lobos einen militärischen Hintergrund. Dieser Park hat es auch, wie man beim Besuch des Patton- Museums am Chicago Summit herausfinden kann. Pattons Truppen haben dort für die Operation Torch, also die Landung in Nordafrika in 1942 trainiert und wurden dort auf den Wüstenkrieg vorbereitet.

Noch ein Felsen. Wieder nicht erdbebensicher.

Dieses Mal etwas in Farbe.

Das Wetter war am Schluss meiner Tour erheblich besser als an ihrem Anfang. Das führte zu mehr Kontrast und mehr Schwitzen. Aber unangenehm war das nicht, das sei dazu gesagt.

Ähnlich dem letzten. Der Unterschied wird erkennbar.

Welche Art von Schatten man mag, ist Geschmackssache. In Wüstengegenden bevorzuge ich eigentlich die Mittags- und Abendzeit, weil man dann wirklich harte Schatten bekommt, die einer Wüstengegend am ehesten gerecht werden sollten. Am Point Lobos ist das genau anders herum. Mit geht es da wie manchen Landwirten: Die haben mit jedem Wetter ein Problem, weil man die idealen Witterungsbedingungen nur sehr selten haben kann…

Mal wieder was in Farbe.

Und ein letzter, damit alles Wesentliche gezeigt ist:

Der letzte Mohikaner.

Am Ende bleibt immer nur eines zu sagen: Wer wissen will, wie es aussieht, kann sich das ergoogeln. Wer aber fühlen und riechen will, muss hinfliegen und das Ganze selbst sehen. Dann erst weiß man, wie es wirklich aussieht. Bilder zeigen nur Ausschnitte und diese Ausschnitte sind das, was der gesehen hat, der die Bilder gemacht hat. Eine Realität spiegeln sie nur wider, soweit sie die Realität des Fotografen ist. Ich habe dieses Mal für meine eigene Realität übrigens vier Tage aufgewendet.

…Und der Allerletzte. In der Mittagszeit.

Zur Technik: Alles mit der Pentax 645D und genau zwei Objektiven gemacht: Dem FA 4,5/45-85 und dem FA 4,5/80-160. Aufgenommen als DNG. Nachgearbeitet in Lightroom 6,8. Oft Farbtemperatur, meistens Belichtung und gewandelt in Richtung SW.