Auch der Braunschweiger Hafen darf sich gelegentlich eines meiner Besuche erfreuen.
Interessant ist der Platz vor allem, weil er sich von Zeit zu Zeit verändert. Das bedeutet, dass man immer wieder mal an neue Bilder kommen kann. Also ist auch das einer der Orte, an die ein Täter gerne zurückkehrt.
Ich bin immer noch nicht mit dem Austesten meiner Pentaconsix- Linsen durch, weil es eben ein bisschen dauert, bis man alles mal eingesetzt und benutzt hat. Dieses Mal war das Xenotar 2,8/80 an der Reihe, weil die Motive danach verlangten. Ich habe das Objektiv von einer Exakta 66, die ein Abkömmling der Pentaconsix ist und sich technisch davon nur durch eine Übertragung der Blendenwerte in ihren Prismensucher unterscheidet. Das ermöglicht mit dieser Kamera immerhin eine Belichtungsmessung bei Offenblende. Technologisch ist das also eine Art Quantensprung von den 1960ern in die 1970er Jahre, während derer das die gängige Verfahrensweise wurde. Das funktioniert allerdings nur mit den für diese Kamera gebauten Schneider- Objektiven und nicht mit den Pentaconsix- Objektiven aus der DDR. Diese kann man aber trotzdem daran einsetzen; allerdings muss man auf diesen Komfort verzichten und kann die Belichtung nur bei Arbeitsblende messen. Ein echtes Problem ist das aber nicht: Mit der Fuji GFX ist das nicht anders. Nur mache ich damit auch keine Sportfotos. Dafür habe ich schnelleres, mit dem das einfacher ist. Das Mittelformat ist traditionell ohnehin nicht für derartiges gemacht.
Bisher haben sich sowohl meine manuellen Pentax 645- Objektive und das Flektogon 4/50 aus Jena gut bewährt; vor allem, weil man sie unter Zuhilfenahme meines Kipon- Adapters auch noch etwas anderes als Blende und Entfernung verstellen kann, werden diese Linsen immer wichtiger für mich. Beim Xenotar war mein bisheriger Eindruck etwas stereotyp, weil ich die ersten Bilder daraus nicht wirklich scharf bekommen hatte. Das dürfte vor allem an mir gelegen haben oder vielleicht an meinen zu schnell gewachsenen Qualitätsansprüchen auf der einen Seite und einer gewissen Erwartungshaltung auf der anderen. Man ist bei neuem Gerät immer ein bisschen nervös und das kann schon reichen, um Fehler auszulösen. Wenn man so will, ist das ein gewisser „Jappeleffekt“, wie man hier im Norden manchmal sagt. Man fängt damit an und glaubt, sofort an Top- Ergebnisse zu kommen. Das ist aber so nicht möglich. Der erste Versuch endet dann ein bisschen enttäuschend. Man muss dann einfach dranbleiben und weitermachen, bis es funktioniert.
Dieses Objektiv liefert übrigens auch richtig gut ab, wenn man es richtig benutzt und daher passt es auch in meine Tasche, deren Gewicht mittlerweile auf rund acht Kg angewachsen ist und die vermutlich noch weitere rund zwei Kg schwerer sein wird, wenn das 180er Sonnar betriebsklar ist und ebenfalls gut abliefert.
Technisches: Die genutzte Kamera ist eine Fujifilm GFX 50R. Nachgearbeitet wurde in Capture One 20. Verkleinert aus Gründen der Einfachheit in Lightroom.