Auflagemaße nicht nur für X-Pro1-User

Viele Leute suchen danach und ich habe eine. Eine Tabelle mit den wichtigsten Auflagemaßen der vermutlich wichtigsten Kleibild-Kamerasysteme der letzten sechzig Jahre.

Es geht immer darum, welche Objektive man an eine X-Pro oder eine beliebige Kamera adaptieren kann. Wenn die Distanz größer als zwei Millimeter ist, ist die Chance sehr gut, dass sich ein Adapter auftreiben lässt.

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Test Fujifilm XF 23/1.4 R

Das XF 1.4/23 an der X-Pro 1.

Für viele Neugierige habe ich bei meinem 23/1.4er Fujinon, das ich nun seit rund zwei Wochen habe, mal die Auflösung und die Verzeichnung vermessen, um zu sehen, was wirklich an Abbildungsleistung in dem Objektiv versteckt ist.

Wie immer ist es wichtig zu wissen, dass meine Tests nichts anderes als Spielereien sind, die aber durchaus einen Eindruck von den Qualitäten meiner Opfer vermitteln dürften. Insgesamt sind diese aber nicht irgendwie fundiert, sondern das Beschriebene; eine interessante Spielerei nämlich.

Aufgenommen habe ich einen Siemensstern mit 90 Schwarzweisswechseln. Einstellung der Kamera bei 200 ISO, aufgenommen mit dem EF-20-Blitz(das Modell Raumschiff Orion…). Kamera auf stabilem Plaubel-Stativ, Entfernung rund 1,2 Meter.

Ausgewertet habe ich das Ganze manuell inklusive der üblichen Ungenauigkeiten. Die erste Tabelle zeigt Daten aus der Bildmitte:

Auflösung in der Bildmitte
Blende: 1,4 2 2,8 4 5,6 8
Auflösung Linienpaare: 2489 2489 2671 2771 2771 3060

Der im vorigen Artikel beschriebene Eindruck bestätigt sich weitgehend: Das Objektiv ist sehr gut mit praktisch nicht vorhandenen Schwächen, die aber bei allen Hochleistungsobjektiven dieser Kategorie vorzufinden sind. Zudem ist es meines Wissen das erste Objektiv mit dieser Brennweite und Lichtstärke, das dediziert für das APS-Format entwickelt worden ist.
Die ermittelten Daten zeigt die zweite Tabelle.

Auflösung am Bildrand
Blende: 1,4 2 2,8 4 5,6
Auflösung Linienpaare: 2225 2331 2532 2671 2771
Auflösung in Prozent: 89,3 93,6 94,7 96,4 98,1

Das 2/35 von Canon, das vor einigen Monaten diesen Testlauf erfahren hat, erscheint mir  nicht besser. Allerdings sollte dazu auch gesagt werden, dass solche Objektive in dieser Lichtstärke auch im KB-Format sehr schwierig zu bauen sind. Wer mal nach entsprechenden Tests sucht, wird feststellen, dass derartige Objektive immer sehr teuer sind und dass sie meistens im Offenblendbereich Schwächen aufweisen. Deshalb hinkt der Vergleich auch etwas.

Das soweit zur Auflösung, die schon mal sehr vielversprechend ist. Zudem kann man davon ausgehen, dass das Objektiv entweder für einen größeren Bildkreis als den des APS-C-Formates gerechnet ist oder auf eine exzellente Fertigungsqualität gesteigerter Wert gelegt wird. Sonst würde diese Werte nicht dermaßen herausstechen.

Die von mir ermittelte Verzeichnung liegt bei rund einem Prozent, wie es für eine Prime-Linse zu erwarten ist.

Wenn ich das richtig gesehen habe, verfügt das Objektiv über sieben Blendenlamellen, die abgerundet sind. Das dürfte zu einem guten bis sehr guten Bokeh führen.

Zu Fertigungsqualität:

Der Eindruck, den das Objektiv auf mich macht, ist trotz seines geringen Gewichts dank ausschweifender Verwendung von Leichtmetallen sehr solide. Der Fokussiermotor ist sehr leise. Das Objektiv fokussiert gefühlt recht schnell, erreicht aber anscheinend nicht ganz die Geschwindigkeit meines Canon 35/2. Die Fokussierung ist allerdings sehr präzise. Ein Testlauf ist bei nächster Gelegenheit geplant, um das noch auszuloten. Es dürfte aber nicht wesentlich schneller als das 18-55er Zoom sein, so mein erster Eindruck. Der Vorteil liegt eher darin, dass es aufgrund seiner hohen Lichtstärke seine maximale Fokussiergeschwinigkeit bei wesentlich weniger Licht abliefern kann. Zwei bis drei Blendenstufen mehr Licht machen da schon eine Menge aus.

Das Objektiv lässt sich durch Zurückziehen des vorderen Ringes auf manuelle Fokussierung umschalten. Entfernungs- und Schärfentiefenskala sind vorhanden und dank definierter Start- und Endpunkte mit Anschlag wirklich brauchbar. Die manuelle Fokussierung funktioniert Fuji- üblich per Drive-by-wire, was dank des schnellen Motors und des kürzeren Fokussierweges allerdings sehr schnell und präzise vonstatten geht.

Einziger Kritikpunkt ist an dieser Stelle die Gegenlichtblende aus Kunststoff, die sich im Vergleich mit der des 18-55 etwas unpräzise anfühlt, wenn man sie auf das Objektiv setzen will. Wer sie drauflässt, braucht aber nichts zu fürchten: Wenn sie sitzt, sitzt sie und bleibt auch schön brav an ihrem Platz.

Aus  meiner Sicht kann mit dem Gebotenen zu diesem Preis zufrieden sein, auch wenn der Preis von rund 900 Euronen kein Pappenstiel ist.

Testbilder Fujifilm XF 1,4/23 R

Neu bei mir und erst seit ein paar Tagen in Deutschland ist das 1,4/23 von Fuji. Auf der Website meines Händlers stand es zu ersten Mal auf Vorrätig(wenige Exemplare). Ergo habe ich angerufen, mir eines reserviert und es aus Berlin abgeholt. Das Auto braucht schliesslich auch mal Bewegung.

Zur Haptik: Das Greifgefühl ist angenehm. Das Objektiv kann auch am Entfernungsring auf manuellen Fokus umgeschaltet werden, indem man den Ring zur Kamera hin schiebt. Die Rasten dieses Rings sind etwas grob, aber ich denke nach ein paar Stunden in meinem Besitz, dass das der nun besser und vor allem direkter funktionierenden manuellen Fokussierung, die immer noch „drive-by-wire“ ist, geschuldet ist. Bei Canon ist zumindest die manuelle Fokussierung ähnlich gestrickt, bei mechanischer Übertragung allerdings. Bei Nutzung des AF kann nicht in den Vorgang eingegriffen werden, weil das Objektiv seine letzte manuelle Entfernungseinstellung beibehält: Beim Umschalten auf „Manuell“ ist daher immer die letzte Einstellung auf der Distanzskala zu sehen. Auch das ist wiederum etwas Lobenswertes, mit dem Fuji bereits bei dem 14er begonnen hat. Allerdings gilt das nur für mich. Andere haben das durchaus schon kritisiert und hätten gerne eine direkte Eingriffsmöglichkeit, wie Canon sie bietet. Es gibt eine Hardware-Schärfentiefenskala auf dem Objektiv und eine Entfernungsskala.

Ich habe bisher nur ein paar Bilder vom KuDamm in Berlin gemacht, noch mit der Tüte am Handgelenk. Die Qualität der Optik scheint aber gut zu sein.

Die AF-Geschwindigkeit dürfte ebenfalls schneller als die des 35ers und des 18-55 sein(ich habe eine Vergleichsmöglichkeit).

Die Blende reicht von 1,4 bis 16 und rastet in Drittelstufen. Nach meinem Empfinden könnte sie sich aber durchaus noch etwas präziser anfühlen bzw. von Gefühl her deutlicher rasten. Das ist aber auch Geschmackssache.

Was ich bisher zur Bildqualität sagen kann, ist das, was man anderswo auch hört. Die Bilder sind bei ISO 1600 und offener Blende entstanden und dafür sehen sie eigentlich bisher schon fast besser aus als die aus dem 1,4/35. Dass das Objektiv einem Summilux gleichwertig ist, kann ich mangels eines Summilux hier nicht behaupten. Auch Leica entwickelt sich weiter.

„Gartenhaus Vorderhaus“ Blende 2 bei 1/125stel Sek.

Schaukästen. Blende 3,6 bei 1/15tel Sek.

Glööckler als Pappkamerad. Blende 7,2 bei 1/125stel Sek.

Ku’Damm. Blende 1,4 bei 1/30stel Sek.

Kaffeelieferant. Blende 1,4 bei 1/30stel Sek.

„Whitecase“.Blende 1,8 bei 1/30stel Sek.

Ausschnitt aus „Gartenhaus Vorderhaus“. 100%-Ansicht.

…und einer von Herrn Glööckler:

Harrys Ausschnitt. 100%iger Crop.

Man kann aber schon sehr schön erkennen, dass im letzten Crop mal Staub hätte gewischt werden müssen und dass die Druckqualität auch bei unserem Pappharald noch sehr schön zu erkennen sind. Gleiches gilt für die anderen Details.

Ich muss nochmal wiederholen, dass die Bilder allesamt mit einem Objektiv entstanden sind, das zu dem Zeitpunkt noch jungfräulich gewesen ist und ich sogar die Tüte mit der Verpackung noch am Handgelenk hatte. Mir juckte also wirklich der rechte Zeigefinger. Alle Aufnahmen sind ohne Stativ entstanden und wirklich allererste Prototypen. Aber dafür ist das schon mal nicht übel, denke ich.

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