Nach einem Arbeitsunfall mit einer hässlichen Verletzung des linken Ellenbogens und einer gewissen Rekonvaleszenzzeit hat sich bei der Pentax noch ein anderer Aspekt für mich als wichtig herauskristallisiert. Ich habe zu meiner Überraschung festgestellt, dass sie sich zusammen mit dem 45-85 ganz hervorragend als Trainingsgerät eignet, sobald man von der eigentlichen Physiotherapie in die Ergotherapie übergeht. Das findet normalerweise statt, wenn die (in meinem Fall operierte) Bruchstelle soweit wieder verheilt ist, dass man sie belasten kann. In solchen Fällen kommt es trotzdem vor, dass es Schmerzen gibt, wenn man beginnt, den noch steifen Ellenbogen wieder zu belasten. Dank ihres Handgriffes kann man diese Belastung sehr gut verteilen: Die intakte rechte Hand hält die Kamera und die Linke zoomt und dient bis in den Schmerzbereich hinein als Stütze. Als ich meinen durchaus besorgten Arzt über dieses eigenartige Hanteltraining informierte stand dem guten Mann im Anbetracht des erwähnten Gewichts dieser Kombination die Angst im Gesicht. Wie sich bei der Röntgenkontrolle herausgestellt hat, waren die Ängste unbegründet und mein durchaus vorsichtiger Ansatz richtig. Das ist aber nur zu empfehlen, wenn man wirklich planvoll vorgeht und zufällig so eine Kamera im Besitz hat.
Abgesehen davon: Ich konnte einige Bilder machen und danach auch noch schmerzfrei mit dem Auto nach Hannover reiten und meinem Stammhändler einen Besuch abstatten, um zu sehen, was es Neues und eventuell Interessantes im Sortiment gibt. Shoppen bedeutet ja nicht, dass man gleich noch mal einen Tausender im Laden lässt…
Wie immer, wenn ich etwas neu starte, suche ich zuerst mal einen Park in der Nähe meines Wohnortes auf und suche dort nach Motiven. Dieses Mal musste ein Baum herhalten, der gerade im richtigen Licht stand.
Das Wetter war schön; die typische und seltene Wintersonne schien auch mal und daher konnte man das Wetter auch ein bisschen genießen. Kalt war’s aber trotzdem noch.
Man sieht hier Bereits: „Sone lacht, Blende Acht.“ Zumindest, wenn man an der Lichtempfindlichkeit noch ein bisschen schrauben kann. Wer mag, kann ja rechnen und stellt fest, dass man bei ISO 100 schon bei der Fünfzehntel liegen und ein Stativ brauchen würde. In Großformat wäre das schon eine ganze Sekunde, weil man noch weiter abblenden müsste.
Was die technische Seite angeht: Wie in den Bildunterschriften zu sehen ist, stand die Kamera auf ISO 800. Die Bilder rauschen trotzdem nicht. Aufgenommen wurde im DNG-Format, gewandelt in Lightroom. Ein bisschen Schrauben an den Schwärzen ist für mich Pflicht, weil das Ganze sonst zu grau erscheint; die Mikrokontraste sind ein bisschen nachgearbeitet, um mehr Leuchtkraft zu bekommen. Benutzt habe ich die Programmautomatik und die dazu gehörige Shiftfunktion.
Übrigens liegt die Kamera trotz ihrer Größe und ihres nicht unerheblichen Gewichts sehr ruhig in der Hand. Einige Aufnahmen habe ich auch noch mit längeren Zeiten gemacht und auch die waren meistens scharf: Eine von 25 Aufnahmen war aber trotzdem verwackelt. Allerdings hatten sie gewisse gestalterische Mängel, was auch der Grund ist, warum sie hier nicht zu sehen sind. Es war allerdings auch die erste Freiluftübung damit.