Das Death Valley wollte ich schon seit einigen Jahren genauer untersuchen und sehen und dieses Jahr habe ich das auch mal hinbekommen. Meine Tour ging am ersten Tag vom Flughafen in Los Angeles nach Ridgecrest(günstiges Hotel!). Drei Stunden Fahrt sind nach einem 14stündigen Flug, der Einreiseprozedur(auch wenn sie problemlos war, danke liebe Amis) und der Aufnahme des Mietwagens und dann dem Kriechtempo über die am frühen Abend gut ausgelasteten Highways rund um Los Angeles einfach genug. Von dort waren es dann noch drei Stunden bis Pahrump, wo eigentlich meine erste Station war.
Normalerweise ist der Weg über Ridgecrest länger, wenn man ins Death Valley will; aber trotzdem gibt es da einen kleinen Vorteil: Man muss, um nach Pahrump zu kommen, durch das Death Valley fahren; und bekommt schon mal ein bisschen zu sehen und weiß, wo die eine oder andere Sehenswürdigkeit zu finden ist. Es ist also relativ zeitsparend.
Auch hier konnte ich wieder ein Phänomen beobachten, das mich ein bisschen genervt hat: Ein paar meiner Landsleute glaubten wirklich, jemanden mit einem kleinen Auto Tipps für das Verhalten in der Wüste zu geben zu müssen. Die meisten Leute wissen ohnehin nichts und ganz besonders, wenn sie das erste Mal da sind, scheinen einige Leute das zu brauchen. Wichtig war denen eigentlich nur das dicke Auto. Obwohl: Wenn es ein neuer Chevy Tahoe ist, sitzt entweder ein Deutscher oder ein Chinese drin und der Säufer ist ohnehin gemietet. Andere Leute setzen eben andere Prioritäten. Ein dezenter Hinweis auf meine Wasservorräte genügte dann. Diese Leute waren offensichtlich auch aus der „Schatzi stell dich mal vors Motiv“- Fraktion.
Wenn man durch das Valley fährt, sollte einem klar sein, dass die meisten Sehenswürdigkeiten nicht so einfach von der Straße zu erreichen sind. Man muss auch mal die eine oder andere Dirt Road benutzen, was aber bei vorsichtiger Fahrweise kein Problem sein sollte. Auch mit einem Mietwagen nicht und meistens auch nicht mit einem Fahrzeug wie dem von mir gemieteten Nissan. Wer das nicht will, schließt sich schon von vielem aus.
Zu den Bildern
Auch wenn manche das anders sehen: Die Kontraste im Death Valley sind niedriger, als man sich das vorstellen mag und einige dieser Bilder mussten heftig nachbearbeitet werden. Die Ursache liegt einmal in der Gesamthelligkeit und zum anderen in den immer irgendwo auftretenden kleinen Sandstürmchen. Ein Polfilter ist in so einem Fall übrigens ziemlich wirkungslos. Es handelt sich halt um Staub und nicht um den bei uns bekannten Dunst. Man muss also meistens ohne auskommen.
Besucht habe ich Badwater, Dante’s View, Artist’s Palette, die Mesquite Dunes, Rhyolite, Devil’s Golf Course, Devil’s Corn Field. Salt Creek, Stovepipe Wells und zwei Canyons habe ich auch noch durchwandert, die beide auf ihre Art sehr schön waren. Und natürlich den Zabriskie Point, den man einfach gesehen haben muss, wenn man schon mal da ist. Im Death Valley ist es wie in Yosemite. Man muss ein bisschen herumfahren, wenn man alles sehen will. Das reduziert die Bildausbeute deutlich, aber die Bilder werden tendenziell besser.
Kurz beschrieben…
Es handelt sich dabei um eine Gebirgsformation, die in vielen, meistens warmen, Farben schimmert. Das herauszuarbeiten erwies sich als schwierig. Der dezente Hinweis auf die doch recht niedrigen Kontraste gilt auch hier.
Diese Gegend kann man sich weitgehend mit dem Auto erfahren. Es gibt einen Rundkurs, der asphaltiert ist. Das macht es mit dem Mietwagen ein bisschen leichter.
Schwieriger war die richtige Einstellung des Suchers. Das Licht ist sehr hell dort, auch verglichen mit den sommerlichen Lichtverhältnissen hier in Deutschland. Es ist so hell, dass man auf jeden Fall schon nicht mehr mit dem Kameramonitor arbeiten kann und dass selbst der Sucher zu dunkel sein kann. Mann muss ihn zumindest bei den Fujis sehr hell einstellen, um Bilder machen zu können.
Was diese Ecke ausmacht, ist genau das, nämlich die eher niedrigen Kontraste, die es allerdings auch notwendig machen, die Bilder ausschweifend nachzuarbeiten, vor allem im Hinblick auf die Kontraste. Zudem muss man auch mit der Belichtung vorsichtig sein.
Mit dem Blick auf die Objektive gilt auch hier das immer wieder von mir Kolportierte: Man braucht „alles“ von etwa 15 bis 300 mm in Kleinbild. Auch hier und trotz oder gerade wegen der Weite der Landschaft. Wer sich davon beeinflussen lässt, dass „Weitwinkel reicht“, vergibt die Chance auf gute Bilder.
Ich habe hier zwar die meisten Bilder mit dem 18-55 und dem 10-24 gemacht, aber auch das 55-200 wird später noch zu Ehren kommen.
Auch bei diesen Bildern hatte das Stativ Freizeit. Es war später Nachmittag und sehr hell. Ich musste selten mehr als 1/250stel Sek. als Belichtungszeit einstellen.
Nachgearbeitet habe ich, wie eigentlich immer, in Lightroom. Man muss schon ein bisschen an den Kontrasten und der Farbintensität herumschrauben, um an diese Ergebnisse zu kommen.
Zur Technik: Alles mit Fuji X-T2 oder Pro2 aufgenommen. Mit dem wohlbekannten „Kit-Dreisatz“ aus 18-55, 55-200 und dem noch relativ neuen 10-24, das hier zum ersten Mal wirklich von mir eingesetzt wurde, obwohl ich es bereits seit zwei Jahren mein Eigen nennen kann.