Die Fragestellung bei der X-Pro 1 nach dem Firmware-Update (Version 3.01) ist die, ob der Autofokus schnell genug ist.
Herhalten musste diesmal das Altstadfest in Gifhorn, das für seine Qualitäten bekannt ist:
- Es ist immer brechend voll, wenn das Wetter gut ist.
- Die Veranstalter haben meistens einen guten Musikgeschmack.
- Musik findet live statt.
- Das Altstadtfest dort hat eine lange Tradition
Als Ergebnis daraus sucht man sich als Fotograf die am attraktivsten erscheinenden Bands aus. Drei meiner Interessen wurden an einem Abend gedeckt. Das waren diesmal:
- Oldtime-Jazz
- Heavy Metal und…
- Reggae
Am interessantesten sind natürlich die die beiden letzten, wenn man fotografieren und die Möglichkeiten der Kamera ausloten will. Ich habe daher von der Jazzkapelle nur ein paar Bilder gemacht und mich auf die beiden letzten fokussiert. Das Problem dabei war, dass alle drei Bands zu selben Zeit auftraten. Eine gute Chance, noch etwas anderes anzutesten: Die weitere Fragestellung war, wie viele Bilder man innerhalb dreier Songs machen kann und wie lange der Akku der Kamera das durchhält.
Vor allem Letzteres kann ich sehr postitiv beantworten: Ich habe innerhalb einer guten Stunde rund 300 Aufnahmen gemacht. Die Batterieanzeige stand danach noch auf „voll“. Und das mit einem der chinsesischen Billigakkus, die statt der 1250 mAH der Original-Aklkus nur eine Kapazität von rund 800 mAH besitzen. Ich brauchte also den vollen Akku in der Hosentasche wider Erwarten nicht. Im Mittel bedeutet das, dass innerhalb dreier Songs mit der X-Pro1 etwa 100 Aufnahmen in die Kiste zu bekommen sind, wovon etwa 25% wirklich sitzen. Das ist erst einmal nicht viel, aber wenn man bedenkt, dass es sich um einen Kontrast-AF handelt, der nicht immer wirklich lichtempfindlich ist und öfters auch versagt hat, ist das eigentlich schon ziemlich gut.
Zudem wollte ich wissen, wie weit man die Empfindlichkeit des Sensors hochdrehen kann, bevor die Bilder anfangen, furchtbar auszusehen. Mit der Eos 5DMk2 von Canon habe ich die Bilder aus dem letzten Dezember mit 1600 ISO gemacht. Ich habe jetzt aber etwas, das kompakter ist und die Bilder bei ähnlicher Qualität auch noch bei 2500 ISO abliefert. Bis dahin sind, man vergesse meinen Referenzmaßstab nicht, Bilder bis zu 50×75 cm ohne nachträgliche Bearbeitung möglich. Beim nächsten Versuch werde ich die Canon also auch nochmal höher drehen und die 2500er Marke überspringen.
Als Randinformation: DIe Filmsimulation war Provia.
Saratoga Seven Jazzband
Wir fangen also mit dem an, das die wenigsten Bilder beinhaltet. Es handelt sich dabei um die Saratoga Seven Jazzband aus Braunschweig. Diese Band gibt es seit 1973. In Braunschweig sind die sieben Herren eine feste Größe.
Es gibt nur wenig Action auf der Bühne und damit gestaltet sich das Fotografieren der Musiker denkbar einfach. Auch das hat was für sich. Aber seht selbst.
Alles bei ISO 2500 mit der X-Pro1 und dem 1:2,8-4/18-55.
Pausenclown
Dann auf dem Weg, noch eine sehr farbenprächtige Entdeckung, Shishas. Auch orientalische Wasserpfeifen genannt. Diese Dinger werden längst nicht mehr nur von Arabern geraucht, sondern sind im Lauf der Zeit auch von Anderen entdeckt worden.
Gute Sachen werden nicht nur von den Japanern kopiert…
I-Five
I-Five sind eine Reggae-Band aus Hamburg. Die Besoinderheit dieser Truppe ist die, dass sie verstanden werden will und das Ganze mit deutschen Texten macht. Die ersten sechs Bilder sind bei ISO 3200 entstanden, um vergleichen zu können. Die anderen bei 2500. Letzteres scheint die bessere Einstellung zu sein. Beim Pixelpeepen hier am Rechner ist die Qualität bei 3200 ISO regelrecht umgekippt, während die Bilder bei einer Drittelstufe(mehr ist das nicht!) weniger eine ganze Klasse besser sind. Über die Band selbst brauchen wir keine Worte zu verlieren. Die war einfach nur toll.
Rockalot
Rockalot sind eine Band aus dem Raum Bremen. Sie nennen sich ausdrücklich Coverband. Gerockt hat das aber trotzdem gut. Es gab viel Action auf der Bühne und einen Sänger, der duch seine schnellen Bewegungen sehr schwer einzufangen ist. Mit solchen Bildern beginnen wirklich die Anforderungen an den AF der Kamera.
Zur Band selbst kann ich nur sagen, dass sie auf ihrem Gebiet mit einiger Sicherheit zu den Top-Bands gehört und sie eine sehr gute Performance abliefert. Vor allem für den Sänger gilt das. Er shoutet übrigens „melodisch“, wenn man das so ausdrücken will und könnte zusätzlich auch andere Sachen machen, wenn ich das Organ richtig einschätze. Aber sein Forum ist halt Heavy Metal und nichts anderes.
Die technische Sicht
Allein schon die ständig wechselnden Lichtverhältnisse machen das Benutzen einer Automatik zwingend. Die Fuji hat ein beinahe zu leicht erreichbares Einstellrad für Belichtungskorrekturen, das heir ebenfalls lebensnotwendig erschein. Irgendwelche Sicherungen gegen Verstellen haben nicht nur den Vorteil, dass der Ring gegen Verstellen gesichert ist; sie haben auch den Nachteil, dass man die Belichtung nicht schnell korrigieren kann und können damit sehr hinderlich werden.
Zu beachten ist auch, dass der Bildstabilisator immer eingeschaltet gewesen ist. Nicht, um Bewegungen zu stabilisieren: Dass das nicht geht, haben auch einige „Experten“ der Kompakt-Systemkamera-Fraktion noch nicht bemerkt. Mit dem Stabilisator kann man nur unbewegte Gegenstände „festhalten“, was aber für das Darstellen von Bewegung durchaus effektvoll sein kann.
Das Umkippen der Bildqualität lässt sich hier nur sehr schwer zeigen. Man kann es auf den kleinen Bildern nicht erkennen. Aber wer das mal ausgelotet hat, weiß ohnehin, wie das aussieht.
Die Bilder sind übrigens nicht chronologisch sortiert. Ich war zuerst bei denReggae-Leuten, dann bei der Jazzband und am Schluss bei den Metallern.