Kurzer Test Voigtländer 1,7/35 an der X-Pro 1

Nun habe ich es mal geschafft, eines meiner Leica-kompatiblen Objektive an der X-Pro1 anzutesten. Geworden ist es ein Voigtländer Ultron 1:1,7/35. Das Objektiv gehört zur ersten Baureihe aus der Classic-Serie, ist also schon ein Urgestein. Das Baujahr würde ich auf etwa 2002 schätzen. Die Ausstattung sieht so aus:

  • Blende 1,7-16, Rastung in halben Stufen.
  • 8 Linsen in 6 Gruppen.
  • 10 Blendenlamellen sollen das Bokeh verschönern.
  • Zu Fokussieren von 0,9m bis unendlich.
  • Baumaterial außer Glas: Meistens Messing.
  • M39-Gewinde mit Leica-M-Adapter.
  • Filtergewinde 90mm.
  • Gegenlichtblende
  • Metalldeckel vorne, hinten der übliche Kunststoff.
  • Durchmesser 55mm, Länge 44,7mm ab Bajonett, mit aufgesetzen Deckeln ca. 73mm
  • Gewicht soll 203 Gramm sein. Das sollte aber nur für das nackte Objektiv ohne Adapter und Schutzfilter gelten.

Die Qualität der Fassung ist sehr ordentlich und von dem, was Leica so macht, nicht sehr weit entfernt. Die Haptik ist sehr angenehm, die Blende rastet allerdings nicht mit der selben Autorität, wie sie es bei Leica tut. Genaugenommen erinnert das Finish sogar an die Leica-Objektive aus den 1960ern.

Als Verbindung zur Kamera musste ein Kipon-Adapter herhalten.

Baum(was auch sonst. Bei Salzgitter. Zeit 1/90stel Sek., Blende bei 5,6-8.

Das nächste Bild zeigt einen Ausschnitt, der sehr deutlich zeigt, dass das Objektiv mit höheren Kontrasten nich klarzukommen scheint. Bei genauerer Betrachtung ist zu erkennen, dass einige Blätter in derselben Ebene gut aussehen, während die Äste irgendwie vermatscht wirken.

Äste. Nicht gut, wie ich denke. 1/70stel Sek, Blende 5,6 in etwa 2 Metern Entfernung. 1:1-Crop.

Noch ein Baum. Man war halt gerade in der Nähe und suchte etwas Anspruchvolles.
Starke Tonwertkorrektur. Blende ebenfalls bei 5,6, 1/110tel Sekunde.

Das nächste Bild ist ebenfalls interessant.

Zweig auf Parkplatz. Blende 5,6, 1/172stel Sekunde.Ebenfalls stark bearbeitet mittels Tonwertkorrektur.

Insel. Ebenfalls starke Tonwertkorrektur. 1/400stel Sekunde bei Blende 5,6.

…und hier am Schluss das gleiche Bild noch einmal. Ebenfalls in Schwarzweiß und ansonsten verkleinert und unbearbeitet. Bei ziemlich gutem Wetter übrigens.

Dasselbe Bild wie eben. Ohne Bearbeitung.

Ma sieht im letzten Bild schon sehr deutlich, dass das Objektiv relativ kontrastarm ist. Das kann von Vorteil sein, meistens ist es das aber nicht.

Für mich entsteht daher vorerst der Rückschluss, dass das Voigtländer 1,7/35 für die X-Pro1 nicht geeignet ist. Zumindest nicht, wenn man es für Landschaftsbilder einsetzen will. Portraits machen wir später vielleicht mal damit. Mal sehen. Dummerweise hatte ich das 1,4er XF nicht zum Vergleichen dabei. Mal sehen, wie das wird.

Alle Aufnahmen wurden bei ISO 400 in der Provia-Emulation gemacht.