Zubehör

Das Zubehör

Wer A sagt, muss auch B sagen. Das tue ich an dieser Stelle auch und daher erscheint es notwendig, die Kamera etwas zu erweitern und das System flexibler zu bekommen.

Dazugekommen sind inzwischen ein Kipon- Adapter für Leica-M- Objektive und ein Blitzgerät, das preiswerte EF-20, das vor allem mit der X-Pro1 funktionieren soll.

Der Blitz

Blitze haben ihre Vor- und Nachteile. Eine definitive Auswahl muss der geneigte Käufer allerdings fällen: Nämlich die der Baugröße.

Im Prinzip gibt es eine ganz einfache Regel: Man kauft klein und eher leistungsschwach oder groß mit viel Wumms. Und je größer das ist, desto mehr Leistung ist zu erwarten. Damit das Ganze noch einigermaßen kompakt bleibt, wurde es bei mir die kleine und leistungsschwache Lösung: der oben genannte EF-20. Der wesentliche Vorteil ist der, dass er klein ist und volle Kompatibilität zur X-Pro1 bietet. Das Gerät besitzt kein AF- Hilfslicht, sondern ist dabei auf das Einstelllicht der Kamera angewiesen.

Zudem ist die Ausstattung sehr spartanisch, aber für den Einsatzzweck hinreichend: Das Gerät eignet sich ausschließlich für das Fotografieren mit der TTL- Messung der Kamera. Auf der einen Seite ist das etwas schade, eine manuelle Einstellmöglichkeit wäre zu wünschen. Auf der anderen Seite kann man die Belichtung aber um +- eine Blende direkt an Gerät korrigieren, was das wiederum ein wenig kompensiert.

Die Ausstattung ist also als zweckmäßig anzusehen, wenn man das Gerät für den gedachten Einsatzzweck nutzt: Hochdietassen- Bilder und Andenkenfotos. Und als Eiserne Lichtreserve, wenn die Kamera anfangen sollte, zu schwächeln.

Die Leitzahl des Gerätes ist 20 bei ISO 100. Wenn man weiter kalkuliert, kommt man auf immerhin 40 bei ISO 400 oder 56 bei ISO 800. Mit einem 1,4/35 bei offner Blende ergibt das bei ISO 400 und offener Blende eine hypothetische Reichweite von immerhin rund 29 Metern. In der Praxis reicht das aber immerhin für 6-7 Meter, weil man aufgrund der Schärfentiefe ohnehin abblenden wird. Das ist nicht viel, aber hinreichend. Indirektes Blitzen ist auch möglich, aber man sollte dann beachten, das sich die Reichweite bei ungüstigen Verhältnissen durchaus vierteln kann.

Denkbar ist dabei auch die Nutzung der Weitwinkelstreuscheibe, vor allem, wenn das Umfeld gut reflektiert und die Wände um das Motiv herum weiß sind.

Wenn man indirekt blitzen will, reicht das entweder nur für Portraits oder man muss die Empfindlichkeit der Kamera per ISO-Einstellung erhöhen.


Der Kleine von vorn. Sweet little Goochie-Goochie…

Das, was hier zu sehen ist, erscheint auf einem 20-Zoll- Monitor etwa doppelt so groß als in der Realität. Das Gerät ist wirklich sehr kompakt, aber das sagten wir ja schon.


Der Kleine von unten. Annähernd Originalgröße

Wie man sehr schön erkennen kann, bietet der Blitzer noch einen weiteren Vorteil: Man kann ihn nochmals zusammenklappen, was ihn noch kleiner macht. Es ist schon sehr interessant, wie kompakt man das heute bauen kann. Ich habe hier einen Walimex- Infrarotblitz, der bei gleicher Leistung erheblich größer ist und deutlich mehr wiegt. Der wird allerdings nur für matte Sachen eingesetzt.

Der Kleine von unten. Hier bereits mit echten Nutzerfusseln…

Auf der Kamera wirkt er ebenfalls recht niedlich, wie das nächste Bild zeigt. Auch die Kamera wird benutzt, wie man anhand der Grabbelspuren an der Kamera deutlich erkennen kann. Das ist Absicht, sonst hält man mich noch für einen Theoretiker.


Der Kleine darf heute auf der Kamera reiten. Hier bereits mit echten Fingerspuren auf der Kamera…

Wie man sehr schön sehen kann, sieht der Blitz aus wie Raumschiff Orion auf Agfa Optima. Ich finde das etwas unproportioniert. Auf der anderen Seite hat man aber immer schon Stilbrüche begangen. Aber ich bin nicht Karl Lagerfeld, sondern ich will fotografieren. Aus dem Gesichtspunkt schadet das nicht, es wirkt nur etwas schrullig…


Das Heck. Auch hier wurde bereits gearbeitet…

Fazit zum Blitz

Äusserlich wirkt das Ganze auf der Kamera schön schrullig. Das sollte den Tarneffekt einer solchen Kamera eher verstärken als schwächen. Normalerweise erwartet man bei einem Pro etwas anderes, das vor allem größer ist. Zudem vermittelt diese Kombination einen Habitus, der auch designmäßig amateurhaft wirkt: Opi hat improvisiert und zur alten Ricoh einen neuen Blitz gekauft.

Zu Belichtung kann ich bisher sagen, dass die korrekt ist, wenn man die Kamera mit der Programmautomatik benutzt.

Pimp my X-Pro

Für den geneigten Anwender stellen sich immer wieder mal Fragen, z.B. wie man sich um bestimmte typische Macken digitaler Kameras herumarbeiten kann. So gibt es z.B. einen guten und massiven Displayschutz ab Werk nur von Nikon. Die Idee von denen ist gut: Es kommt ein opaker Kunststoffdeckel mit, der sowohl als Kratzschutz als auch auch als Antireflexbeschichtung dient. Das bieten Fuji und Canon nicht. Man muss sich hier also anders behelfen und improvisieren. Das einzige denkbare Mittel gegen solche Probleme ist dabei eine selbstklebende Folie. Auch Fehlsichtige sind bei der X-Pro nur bedingt richtig: Es fallen Zusatzkosten für Korrekturlinsen an, sofern man die nicht noch irgendwo herumliegen hat. Das ist bei der X-E1 besser gelöst: sie hat eine Dioptrienkorrektur.

Displayschutz

So wie sich bestimmte Leute ihre Spoiler an ihre Autos schrauben, kommen auch bei einer guten Konstruktion wie dieser Kamera bestimmte Wünsche auf. Da ist schon mal das stark spiegelnde Display, das zwei Mankos hat: Einmal spiegelt es und zum anderen benutzen manche Leute die Nase nicht nur zum Riechen oder als Schnupfenabfuhrorgan, sondern manchmal auch als Kamerastütze, damit das Ding noch etwas stabiler am Kopf klebt. Ich gehöre zu letzteren, bin aber nicht Mike Krüger und kann daher nicht mit so einer prachtvollen Kamerastütze aufwarten. Abhilfe schafft hier eine Displayschutzfolie, die es in der großen Bucht für wenig Geld gibt. Die Dinger passen nicht immer genau, wie man auf dem letzten Bild sehen kann, aber sie sind zweckmäßig: Keine Reflexe und gut ist.

Für Fehlsichtige

Zudem hat die Kamera keine Dioptrienkorrektur für Fehlsichtige. Das bedeutet, dass man sich anders behelfen muss. Bei Fuji war man weise: Man hat das Sucherokular mit einem 19mm- Standardgewinde versehen und eine simple Glasscheibe ab Werk hineingedreht, um innere Verschmutzungen des Suchers zu unterbinden. Diese Glasscheibe kann nach Wunsch gegen entsprechende Linsen ausgetauscht werden.

Das hat den Nachteil, dass man den persönlichen Pupillenknick(Jede/r hat einen!!) nicht stufenlos und damit absolut optimal einstellen kann, aber auch den Vorteil, dass die Kamera billiger zu fertigen ist.
Zudem sollte man wissen, dass das Gewinde im Sucher bei Amateurkameras älterer Bauart ein Quasi- Standard ist: Es passen nicht nur die Originalteile von Fuji dran, sondern auch die Gebrauchten von Nikon aus der FM/FE- Reihe und vermutlich auch die der wesentlich älteren Nikkormaten, die man vielleicht noch in einer Schublade oder der Vitrine vergraben hat. Hat man das nicht, kann man auch versuchen, bei einem einschlägigen Fotohändler in der Restekiste nachzugrabbeln. Und: Wenn der Dealer keine Fujis hat und die Gebrauchten nicht zu finden sind, kann man sich auch mit Voigtländer behelfen. Ich würde die Dinger einfach nach Lieferzeit aussuchen.

Akkus

Lithium-Ionen- Akkus haben ihre Vorteile, aber auch ein paar Nachteile. Wer damit arbeitet und viel fotografiert, weiß auch, dass es plötzlich mit dem Fotografieren vorbei ist, wenn das Ding leerfotografiert ist. Stromsparen ist daher angesagt. Zudem sollte man, wie schon in der Einführung erwähnt, über einen oder mehrere Ersatzakkus nachdenken. Das müssen nicht die Originalen von Fuji sein; auch chinesische Modelle funktionieren meistens. Wie ich schon des öfteren in einigen Foren kolportiert habe, kann das auch mit den Billigmodellen aus China gehen. Hierbei sind aber aus haftungstechnischen Gründen einige Dinge zu beachten.

  • Nur in Europa kaufen.
  • Je näher am eigenen Standort, desto besser.
  • Es gibt im Ernstfall immer eine Produkthaftung, falls etwas kaputtgeht.
  • Auf die Kapazität achten: Wenn sie geringer als beim Original ist, einen Akku mehr kaufen.
  • Ist das Original nicht wesentlich teurer als der Nachbau, zum Originalteil greifen.

Der Aspekt des „Nur in Europa“ hat seinen Grund in Punkt zwei: Es dürfte sehr schwer werden, jemanden in China zu belangen, wenn ein solcher Akku aufgrund mangelhafter Fertigung oder anderer Mängel Defekte in der Kamera verursacht. Besonders, wenn es zu einem Prozess kommen sollte, wird es schwer werden, die eigenen Rechte in China durchzusetzen. In der EU ist das anders: Hier gibt es eine Produkthaftung und ordentliche Gerichte, auch in den neuen EU- Staaten, die teilweise aus schlichten Zeitgründen die Gesetzbücher aus Frankreich, Österreich oder Deutschland übernommen haben.

Auch den letzten Hinweis sollte man ernst nehmen.
Es gibt durchaus Fremdanbieter, die am Ende die gleichen Akkus wie die vom Chinamann verkaufen, allerdings zum fünffachen Preis. Der Unterschied liegt oftmals nur im Preis und nicht in der Qualität. Wenn man einen Akku von einem großen einheimischen Zubehörvertrieb nimmt, macht das im Vergleich zu einem günstig erworbenen Originalteil oftmals nur rund einen Zehner aus. Das sollte man wissen und wirklich vergleichen. Die meisten Händler greifen einem nämlich sehr tief in den Geldbeutel, wenn es um solche Teile geht.

Wer einem Fremdteil nicht traut, gleich aus welchen Gründen, macht mit dem Original alles richtig; es ist eben teurer.

Objektivadapter


Man kann den Unterschied zwischen beiden Adaptern gut erkennen. Links der Quenox-Adapter für Nikon F, rechts der Kipon für Leica M

Mittlerweile ist die Firmware der X-Pro1 bei Version 3.0 angelangt. Diese war fehlerhaft(Video soll nicht funktioniert haben) haben und wurde auf schnellstem Weg gegen Version 3.01 ausgetauscht. Mit dieser neuen Firmware kam neben einer deutlichen Verbesserung der Autofokus-Geschwindigkeit eine Fokus-Peaking-Funktion als wichtigste Neuerung hinzu. Das funktioniert auch mit allen möglichen Fremdobjektiven und Adaptern beliebiger Hersteller bei Nutzung des elektronischen Suchers oder des Kameramonitors. Die Intensität der Kantenbetonung kann im Kameramenü eingestellt werden.

Der wichtigste Vorteil der ganzen Sache ist allerdings der, dass man als Fremdobjektivnutzer nicht mehr auf die digitale Fokussierlupe angewiesen ist. Im Ergebnis kann man mit etwas Übung wesentlich schneller damit arbeiten und die Kamera auch mit manuellen Objektiven mit auf die Straße nehmen.

Um die Qulität vergleichen zu können, kommen die Adapter von zwei verschiedenen Herstellern. Beide sind ordentlich gefertigt und funktionieren für mich.

Kipon für Leica-Objektive

Ich habe einen Kipon-Objektivadapter für Leica-Objektive. Das Teil habe ich dieses Mal direkt in China gekauft; ich bin damit von meinem üblichen Standard abgewichen. Der Grund hierfür lag darin, dass der gleiche Adapter beim deutschen Vertrieb um den Faktor drei teurer ist. Der Verarbeitungsqualität tut das allerdings keinen Abbruch. Es handelt sich um die selben Teile wie in Deutschland. Ein Test mit einem alten 35er Summicron besagt, dass die Funktion einwandfrei ist. Damit kann ich sagen, dass es funktioniert. Allerdings besagt ein ein durchgeführter Test mit dem Objektiv, dass das Leica-Teil nicht wesentlich besser ist, als das Mitgelieferte von Fuji. Das bedeutet allerdings nur, dass der Sensor bei beiden Objektiven wohl noch nicht ganz ausgereizt ist, wenn es sich APS-C-Bilder handelt. Allerdings weiß ich von Bildern aus der M9, dass mein Summicron im Kleinbildformat in den Bildecken bei offener Blende zu Qualitätsverlusten neigt. Das Objektiv ist allerdings die sechslinsige Kompaktversion aus 1972, das schlechter ist als der Nachfolger. Der Nachfolger ist allerdings bereits geplant, wobei ich mit noch nicht sicher bin, ob der nicht eher von Zeiss kommen wird.


Schöner Anachronismus, so eine Sucherbrille. Elmarit-M 1:2,8/135mm aus 1963. Aber an einer Leica M lebensnotwendig.

Das gleiche Problem konnte ich in abgeschwächter Form bei meinem 90er Elmarit feststellen: Es ist eine Kompaktversion, die allerdings wesentlich neuer ist; das Baujahr ist 1982. Ab Blende 4 wird es allerdings deutlich besser. Auch das Elmarit wird in absehbarer Zeit seinen Weg Richtung Verkauf gehen und vermutlich durch ein neueres Summicron ersetzt werden. Man ist ja doch eigen, was die Bildqualität angeht. Wie das 135er Elmarit ist, weiß ich noch nicht. Ich konnte es bisher noch nicht testen. Dem Vernehmen nach soll es aber sehr gut in der Leistung sein. Es ist bei Leica-Usern nur unbeliebt, weil es nicht sehr kompakt ist, wie man auf dem Bild oben sehr schön sehen kann.


Die X-Pro mit angesetztem 1,7/35er Ultron von Voigtländer. Das Objektiv ist schon länger nicht mehr am Markt.


Die X-Pro mit Ultron von aus anderer Perspektive. Der UV-Filter ist von B&W.

Quenox für Nikon-Objektive

Neu in meiner Sammlung ist ein Quenox-Adapter, den ich diesmal nicht aus China besorgt habe, sondern bei einem deutschen Händler.

Das Teil ist aus Metall, insgesamt sehr gut verarbeitet und grundsolide. Insoweit kann man das als guten Kauf betrachten.

Beschafft habe ich ihn, weil ich hier ein sehr gutes Micro-Nikkor 1:3,5/55mm liegen habe, das sich bereits seit etlichen Jahren bewährt hat. Das Baujahr ist 1979.


Die X-Pro mit angesetzztem 55er Micro-Nikkor.

Von dem gezeigten Micro-Nikkor, das ein Fragment meiner alten Ausrüng ist, kann ich bisher nur sagen, dass es mindestens nicht schlecht ist und dass es durchaus ein neues Fuji-Makro ersetzen kann, wenn man nicht darauf angewisen ist, schnelle Bilder zu produzieren. Zumindest für Studioaufnahmen ist es sehr brauchbar. Der Beweis wird in der nächsten Zeit erbracht werden.
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